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Mittwoch, März 16, 2016

Manila, Fischbälle, Deutschland (UPDATE)

Und wieder die Frage: wohin geht es mit der Familie Ludigel

Frau ist mal wieder im Republikflucht-Modus. Nicht schnell genug geht es aus der Republik China, die wir umgangssprachlich auch Taiwan nennen. Die Verschlechterung ihres Augenlichts, die Belastung ihrer Augen durch Bildschirmarbeit und das Aufmachen eines zweiten Geschäfts in Manila auf den Philippinen sind der Grund für den neuen Auswanderungsschub. Möglicherweise wird es diesmal ernst, unser wohl letzter Arbeitstag soll am Freitag nächste Woche sein. Dann soll ich eine letzte Version meines Management-Tools zur Hardwaretestplanung (und Urlaubsplanung) im Team verteilen, von dem mittlerweile die ganze Abteilung abhängig ist. Auf fast jedem Bildschirm im 40-Kopf-Team sehe ich mein Programm "SITplanning" mittlerweile flimmern. Sicher wird mir jemand zuhören, wie der Datenbankserver für das Programm zu sichern ist und regelmäßig Backups machen, Taiwaner sind ja wahre Sicherheitsfanatiker.

 Fischbälle.... Jesus klingt auf altgriechisch so ähnlich wie Fisch... kann also nix schief gehen (Edit: streng genommen ergeben sich aus dem altgriech. Wort für Fisch (Ichtys) die Anfangsbuchstaben für das christliche Glaubensbekenntnis auf Altgriechisch. Aber das wussten wir natürlich alle schon).


Während das erste Geschäft in Manila, ein Outlet für die Druckerei des Familienzweiges dort, eine veritable schwarze Null schreibt, ist nun ein zweites Geschäft im Aufbau und wird von meiner Frau und ihrer Schwester vor Ort durchgeplant. Es handelt sich dabei entweder um ein Fischball-Restaurant oder ein Fischsuppenrestaurant, auf Englisch entweder "fish ball" oder "fish bowl", leider konnte ich das phonetisch trotz mehrfachem Nachfragen nicht in Erfahrung bringen. Damit sollen unsere Pläne für Wohlstand im Reich der Dauerstaus im herrlichen Smog neben schönen Slumvierteln endlich gesichert sein.

Die Detailplanung sieht so aus, dass Frau und Junior einstweilen  bei der dortigen Familie unterkommen und sich meine Frau dem Management von Druckerzeugnissen und Fischbällen oder Fischsuppen widmet, während ich selbst einstweilen in Deutschland eine Backup-Existenz für den unwahrscheinlichen Fall eines Nichtflorierens von Jesusaufklebern (liebe neudeutsche Leser: wir haben auch einen mit arabischen Schriftzeichen*) und Fischprodukten aufbauen soll.

Was werde ich vorfinden in Deutschland, was hat Merkel aus dem Land gemacht, seit ich das letzte Mal da war? Lassen mich die Grenzer noch rein ohne Arabisch? Muss ich bei der Wohnungssuche Wickeltuch tragen und bekommt die Schlachtereiverkäuferin einen Herzinfarkt, wenn ich ein Schweinekotelett verlange? Und sagen die Angler immer noch "Petry heil"**?

Mehr demnächst auf dieser Welle...

* Ohne Jesus
** Oder alle anderen auch schon und die Worte anders herum?

Ähnliches:

Die Saga unseres letzten Restaurants, ein kleiner Italiener in Taipei-Donghu:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/11/der-familienbetrieb-die-schonungslose.html 

UPDATE: Frau hat gemeckert, als ich die Kaffeemaschine aus dem Auto auslud und in die Wohnung gebracht habe. Also wird es wohl wieder nix mit der Kündigung.
UPDATE2: Das christliche Symbol für Jesus ist das Logo der Fischkette NORDSEE. Ob wir das klauen können?

Vielleicht kann der "World Happyness Report (PDF)" helfen:  Demnach ist Deutschland die Platznummer 16 in der Glücks-Chart der Länder, Taiwan die 35 und die Philippinen Nr. 82.


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