Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, September 16, 2015

Halluzinierender Amerikaner sicher wieder daheim (Update)

Ein junger US-Amerikaner hatte am helligten Nachmittag vor ein paar Wochen einen taiwanischen Polizeibeamten mit einer Flasche angegriffen. Psychische Probleme in Kombination mit Alkohol spielten wohl eine Rolle

Mal ausnahmsweise ein Lob an die sonst sehr auf Regenbogenpresse-Niveau befindlichen taiwanischen Medien. Diese Story (http://www.waow.com/story/30020833/2015/09/13/family-of-stevens-point-man-stuck-in-taiwan-speaks-out) hätte sich sehr für eine dieser "unverschämter Ausländer"-Stories geeignet, die die taiwanischen Medien sonst sehr gern bringen. Ein junger US-Amerikaner in den 20ern, der in Taiwan Mandarinchinesisch studiert hat, greift ohne erkennbaren Grund einen taiwanischen Polizisten mit einer Flasche an. Der junge Mann ist offensichtlich stark alkoholisiert. Er wird überwältigt und im Ausländerfotos gibt es Foto, wie er gefesselt am Boden liegt. Überraschenderweise hat sich die taiwanische Presse hier zurück gehalten. Und natürlich ist ein Lob an die taiwanische Polizei angebracht, die längst nicht so schießwütig wie die US-Polizei ist. Dort in den USA wäre die Wahrscheinlichkeit wohl hoch, so einen Angriff nicht zu überleben.
Die Familie des jungen Mannes gibt an, er habe psychische Probleme gehabt und er selbst gibt an, von Halluzinationen heimgesucht worden zu sein, bei denen er schließlich den Polizisten für einen Dämonen gehalten hätte und entsprechend kraftvoll angegriffen hätte. Die Familie hat dann eine Crowdfunding-Campagne gestartet und mittlerweile ist er wieder daheim und in medizinischer Behandlung. Das Taiwanblog wünscht gute Genesung. Alles noch nicht so peinlich wie der Bericht eines Deutschen der angab, auf seiner eigenen Hochzeit in Taiwan die Hochzeitsgäste unter unfreiwilligem Drogeneinfluss geschlagen und gebissen zu haben. Den Link hatten wir auch irgendwo mal. Vergessen wir ihn lieber.

UPDATE: Im Ausländerforum Forumosa.com heißt es nun, der junge Mann sei schon psychisch krank gewesen, bevor er nach Taiwan gekommen sei. Immer wieder ist dort zu lesen, dass US-Familien ihre Problemsprösslinge mit ein paar Dollar Handgeld und einer Klinikpackung Tabletten nach Taiwan schicken, weil sie dort einigermaßen gut zurecht kommen und leicht ein paar Dollar als Englischlehrer verdienen können. Dieser junge Mann hatte allerdings Mandarin studiert. Wie dem auch sei, unsereiner hier ist froh, wenn solche Problemfälle Taiwan schnell wieder verlassen. Denn hätte er einen sogar Polizisten getötet (offenbar hat er ihn mit der Bierflasche gravierend verletzt), dann würde das Klima gegen "weiße" Ausländer sicherlich ein paar Nuancen frostiger werden.

Keine Kommentare: