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Donnerstag, Oktober 23, 2014

Philippinen oder Taiwan

Wat is denn nu besser?

Der Vergleich von Taiwan und den Philippinen ist sicher so sinnvoll wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen und erinnert mich an die Frage "Was ist besser, ein Diesel oder ein Automatik?", die in den 90er-Jahren an einem hannöverschen Feuerwehrstammtisch gefallen sein soll. Beide Länder sind völlig unterschiedlich und was man bevorzugt, wird an der eigenen Motivation liegen. Etwa wird ein Sextourist die Philippinen aus allerlei Gründen bevorzugen und wäre in Taiwan allein und verloren (nett, sich das bildlich vorzustellen). Jemand, der als Arbeitnehmer eine interessante Auslandstätigkeit sucht, hätte hingegen in Taiwan Chancen einen Job zu finden, auf den Philippinen hingegen keine.

Daher schreibe ich es für mich und daher rein aus meinem Blickwinkel auf, die Liste mag für den geneigten Leser völlig anders ausfallen.

Wichtig: Ich vergleiche mein Lebensumfeld in Taipei (TPE) mit dem angestrebten in Manila (MAN)

"Ja watt denn nu?"

PLUS-Taipei bzw. Taiwan (TWN)

TWN: Sehr sichere Straßen/man kann überall hin
TWN: Mittelprächtige äußere Sicherheitslage (ziemlich sicher, solange die KMT regiert)
TWN: Starke, wenn auch stagnierende Wirtschaft
TPE: Jobs in der Computerindustrie (und für mich eben relativ zu den Lebenshaltungskosten ein gut bezahlter)
TPE/TWN: Chaotischer, aber einigermaßen beherrschbarer Verkehr (das ist nicht wirklich ein Plus)

Sichere nächtliche Straßen in Taipei-NeiHu

MINUS-Taipei bzw. Taiwan

TPE: Immer noch siffige Umgebung zwischen schicken Neubauten
TPE: Immer noch recht viel Smogluft durch PKWs und Mopeds
TPE: Überfülltes Raumgefühl: Ständig Moped oder Ping Chens Hüfte unmittelbar am Körper
TWN: Totale Überdosis meinerseits nach 10+ Jahren
TWN: Mein Nichttalent für Mandarin und die Tatsache, dass man nur mit Englisch oft nicht weiter kommt

Taipei kann auch noch etwas slummig: Blick aus Ludigels Hinterfenster auf den verrottenden Essensmüll (inklusive Getränkedosen und -tüten) eines Nachbarn, der den selbigen einfach aus dem Fenster wirft


PLUS-Manila bzw. Philippinen (PHI)

MAN: Europäisches Raumgefühl in guten Vierteln / Gated Communities
MAN: Europäische oder mittelprächtige Sauberkeit in guten Vierteln / Gated Communities)
PHI: Stark expandierende Wirtschaft mit Investitionsmöglichkeiten
PHI: Billige Haushaltshilfe 24/7 und Fahrer, daher vmtl. mehr Freizeit
PHI: Billige Miete, relativ billiger Kaufpreis für Apartments (Kondos)
PHI: Businessseitig billige Arbeitskräfte
MAN: Deutsche Schule Manila viel günstiger als die in Taipei

Taal-See auf der Hauptinsel Luzon

MINUS-Manila bzw. Philippinen

PHI: "Gerade ausreichende" nationale Sicherheitslage mit islamistischer Bedrohung
PHI: Gefahr von Überfällen/Entführung außerhalb Sicherheitszonen
PHI: Islamistische Terrorgefahr mit Entführungen im Südwesten des Inselstaates (ausweitend?)
PHI: Fahrer erforderlich
PHI: Islamische Bevölkerungsschicht als Nährboden für islamistischen Terror
PHI: Breite verarmte Unterklasse als potentielle Destablisierung
PHI: Depri-Effekt durch den Kontrast der Wohlstandsburgen vs. Slums

Mittwoch, Oktober 22, 2014

Megaputzfrau

Die neue Putzfrau bei Ludigel

Viele Leute haben ja Dienstmädchen hier in Taiwan, die oft aus den Philippinen kommen und bei ihren taiwanischen "Dienstherren" leben. Ich habe das selbst erlebt, als ich 2004 nach Taipei kam hatte Schwiegermutter ein Dienstmädchen, das über 15 Stunden am Tag gearbeitet hat und besonders wenig Geld erhielt. Per mittlerweile geändertem Gesetz erhielt damals der taiwanische Staat 60% von dem Gehalt, das die Familie meiner Frau für sie monatlich bezahlen musste. Oder jedenfalls bekamen Staat und Vermittler mehr als die Putzfrau.

Der Job der Frau war blanker Horror, den schwerkranken Vater der Familie pflegen und in dem stark nach Krankheit riechenden kleinen Zimmer nachts auf dem Boden schlafen mit dünnem Laken und alle 30 Minuten vom Wecker geweckt werden, um dem alten Herrn die Atemwege frei zu saugen. Die Hölle auf Erden.

Ihre Ablösung hielt es nur wenige Wochen aus, mir ist so eine wirre Szene im Gedächtnis, bei der meine Schwiegermutter mit dem Finger auf imaginäre Flecken auf der Tischplatte zeigt, wütend Luft aus den Nasenflügen ablässt und die arme junge Philippina dann genau dort wischen muss - unter großem Wehklagen. "Cola wollte sie jeden Tag haben" im reichen Taiwan laut meiner Frau, bekam aber nur forsche Kommandos und abgekochtes Wasser und wenig Geld, das konnte nicht gut gehen.  

Auch meine Frau überlegte die Tage, eine "Live-In"-Haushaltshilfe aus den Philippinen einzustellen, was mir jedoch Magengeschwüre verursacht. Wir kamen dann überein, erstmal unsere bisherige taiwanische Putzfrau auszutauschen, die immer weniger putzt und immer mehr Geld verlangt.

Es kam also eine angeworbene junge Frau aus den Philippinen, die offenbar ihren freien Sonntag nutzt, um gegen Bezahlung bei uns die Wohnung zu putzen. Die Endzwanziger-Frau spricht perfekt Englisch und ist so charmant, dass ich es nach langer Zeit genossen habe, mal wieder ein längeres Gespräch zu führen, das nicht dem Schema der Taiwani-Ausländer-Kommunikation folgt, das mir nun über 10 Jahre lang immer wieder gleiche Gespräche beschert hat.

"Where are you from Do you like Taiwan Where do you live Are you Englisch teacher Do you like our food Yes You Do And our beautiful temples and the food. All foreigner like the food and the temples. Hihihi And the beautiful women and the friendly people. Only traffic not so good. Good bye Can you teach my son English?"*

Hier hingegen eine richtige Kommunikation, es schien ein wesentlich größerer kultureller gemeinsamer Zeichenvorrat zwischen mir und ihr vorzuliegen als es bei Taiwanern der Fall ist.

Die junge Frau wäre auch bereit sich als Live-In-Maid anwerben zu lassen. Mit einer so charmanten jungen Frau und meiner eigenen auf engstem Raum zusammen zu leben, hat sicher etwas sehr verwirrendes an sich und findet Gott sei Dank nicht statt.

Ein Jammer übrigens, das Phillipiner nicht als Englischlehrer in Taiwan arbeiten dürfen, trotz i.d.R. sehr guter Englischkenntnisse. Taiwaner sehen philippinische Bürger nur als niedere Arbeitskräfte - leider.


* Bessere Kommunikation ginge sicher auf Mandarin, ich weiß ich weiß.

Dienstag, Oktober 21, 2014

Breil Milano Unikat

Eine Uhr zu "customizen" ist die nächste Stufe des Uhrenticks, mit der neuen Breil Milano bin ich dem nun nah gekommen

Bereits vorgestellt, die alte italienische Breil, hergestellt in der Schweiz mit einem schönen ETA Valjoux 7750 Automatik-Chronographenwerk:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/09/ich-breil-mich-und-liefere-ein-neues.html
Die Breil Milano BW0474 erreichte mich aus dem fernen Albanien binnen weniger Tage hier in Taiwan und war an einem nach Tabak und fremdem Aftershave riechenden ziemlich ramponiertem Krokoarmband ausgestattet.

Wie nun ein neues finden? Die BW0474 war zumindest Uhrenarmbandhändlern in England und Holland nicht bekannt. Lange brütete ich also über Internetfotos von anderen Breil Milano - Modellen und mir fiel das Ralleymodell BW0423 ins Auge, eine Quarz, die ganz in Schwarz und Rot gehalten war und ein reifenartiges Kautschukarmband mit langen Stahl-Sportstreifen hatte. Wie würde das wohl an meiner Breil BM0474 aussehen, die ja in Rotgold und Stahl mit bronzebraunem Zifferblatt schon so nicht gerade unauffällig war?



Die Antwort ist hier. Eine sehr auffällige Uhr, die ich aber gerne zu unauffälliger Bürokleidung als Kontrastprogramm trage. Hier ist die 46.5mm-Breil (Durchmesser ohne Krone) zusammen mit meiner 48mm-Tissot Seastar 1000 Chronograph abgelichtet. Beides sind sicher dicke Böller, das gebe ich gerne zu.

"Meine Breil" ist also damit ein Unikat geworden.


Alt, aber unbescheiden im Auftritt.

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Am Arm ergibt sich so ein Steampunk-artiger Effekt, irgendwie retro aber ganz eigenartig, als ob Stahldornen aus dem Uhrenkörper schießen und sich um das Handgelenk legen...

Mehr Uhrenwahnsinn: http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/09/scharfe-chinesin-aus-der-rehab-entlassen.html

Freitag, Oktober 17, 2014

Mit der Mttelklasse von Manila in die Highlands...

Deutsche denken bei Taiwan an Thailand und an Prostitution und Bambushütten. Und bei den Philippinen an Inseln mit bewaffneten Moslems auf Schnellboten dazwischen, ging mir ja bis vor meiner Reise letzte Woche auch nicht anders.

Gut, das mit dem dortigen Islam und seiner Kontaktfreudigkeit Weißen gegenüber (Kidnapping) erstreckt sich nur auf den Südwesten der Philippinen, das Gebiet nahe Malaysias. Das war mir im Vorfeld per Recherche klar geworden. Ich hatte aber auch angenommen, dass wir einen Ausflug auf Inselchen machen, schließlich sind die Philippinen für Strand und Inseln berühmt. Ansonsten würde der Urlaub fast ein Arbeitsbesuch werden, sollten Frau und ich doch einen Crashkurs in Sachen Einwanderung und Unternehmensgründung dort erhalten - von der Schwester meiner Frau und ihrem Mann, die dort leben.

Letzter Bericht siehe hier: http://osttellerrand.blogspot.de/2014/10/philippinen-die-ankunft.html. Automatisch hatte ich mir zur Reise gleich einen (auch automatischen) Diver am maritimen Kautschukband umgeschnallt, meine "Deep Pepsi" von Orient. Die bekam dann viele Restaurants und Shopping Malls zu sehen, der Unternehmerei-Möglichkeiten halber.


Also einfach rein ins Auto und nix wie weg aus dem teuren Viertel in Manila, wo laufend neue "Condo-Komplexe" gebaut werden, deren Aparments für noch verblüffend wenig Geld derzeit reiche Ausländer und vermögende Einheimische kaufen zwecks "Live Big in New Manila", wie ein Werbeschild versprach.

Die bauen und bauen, Shoppingmalls und Condos überall und neue Villenviertel für die Reichen. Obwohl ja nur alles Palmen, Müll, Islamisten und Sextourismus ist, wie der Deutsche weiß.

Direkt neben einer futuristischen Shopping Mall (links noch im Bild) liegen direkt slumartige Schlichhäuser.

Doch unser Toyota verlässt jetzt die "Bonifacio Global City" in Metro Manila auf der philippinischen Hauptinsel Luzon im Norden Richtung Highlands, auch auf der selben Insel gelegen.

Viel interessantes fliegt am Fenster des Toyotas vorbei, Lokalkolorit aus Vierteln, wie ihn allerdings der Familienzweig meiner Frau dort meidet wie der Taiwaner das Salzfass.

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Was würde man eigentlich tun, wenn man nächtens neben einem nicht so guten Viertel eine Autopanne hätte? "Seine Freigiebigkeit trainieren" lautet wohl die Antwort.

Zu vermieten. Mir wurde klar, dass wir in den Mittelstandsenklaven dort irgendwo an den wahren Philippinen vorbei leben würden, wenn wir denn dort leben würden...

Immer wieder fallen die bunten reich verzierten Busse ins Auge, die oft auf einem Jeep-ähnlichen Fahrzeug basieren, das bis zur Unkenntlichkeit Anbauten erhalten hat.

Mein Schwager bemerkte, man solle sich dort unauffällig kleiden und keine teuren Sachen am Körper tragen. Da musste ich irgendwie an meine neue italienische Designeruhr in Rosegold, Stahl und Bronze denken, die ich gerade mit einem schwarzen Armband mit silbernen Sportstreifen versehen habe und die so groß ist wie ein Kreisel in einem philippinischen Schlichtwohnviertel. Nachdenklich fiel mein Blick auf die Casio meines Schwagers.

Kirchen haben oft noch spanische Namen, obwohl nur noch 10% der Philippinos Spanisch sprechen. "Iglesia con los servicios grandes" ist das hier aber nicht, denn das müsste "Kirche mit den großen Toiletten" heißen wenn mich mein Restspanisch nicht trügt.

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Eine Schule draußen auf dem Land.

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Wer ist dieser vertrauenswürdige Herr, der in Gold ganz bescheiden auf einem Kreisel podestiert in der Provinz steht? Sicher ein sehr vertrauenswürdiger Politiker, kein Zweifel.

Weiter...

Und wir steuerten ein hübsches Restaurant mit überfülltem Parkplatz an.

Hier ein Jeep oder Jeep-Äquivalent gut verziert...

... und freuten und auf das original philippinische Essen.

Die Gäste hatten einen atemberaubenden Blick auf den Taal-Vulkan, der drunten im Tale in der Mitte eines Sees lag. Auf der Vulkaninsel links im Bild gibt es sogar Dörfer - nur mit dem Boot zu erreichen.

Hier sah man viele alte Villen und manchmal sogar Brettenbudengarküchen mit atemberaubendem Blick auf den Vulkansee (hier das Restaurant), doch der Bauboom macht auch hier nicht halt, wie man links sieht.


In dem hübschen Restaurant ließ sich später ganz rechts auch ein Paar beim Knutschen ablichten von dem professionell ausgestatteten Fotografenteam des Lokals. Der Beleuchtungsmensch hatte ein schwarzes T-Shirt an mit einem grauen Feld, das mit "18% gray" beschriftet war und mir ein wissendes Grinsen entlockte. Will sagen, mit dem Normgraufeld diente er dem Fotografen als Belichtungsabgleich.



Ich habe sogar das Essen vertragen, in guten Restaurants geht das in den Philippinen. Das Essen ist übrigens im vorherigen Artikel zu sehen und beschrieben. Lateinamerikanisch, mit Schweinshaxe (die spanisch sein soll) und asienartigen Nudeln.


Anschließend ging es zu einem Parkplatz, wo uns gleich fünf fast schon aggressiv wirkende junge Männer einwinkten und uns aufforderten auf bereit stehenden Pferden im Kreise zu reiten - was Junior auch mit Muttern begeistert tat. Oder man sollte besser gleich die Bootstour auf die Vulkaninsel buchen. Schilder wiesen später darauf hin, dass es vorboten sei, hier für Pferdereiten oder Bootstouren zu werben.


Wie üblich in Dritte-Welt-Ländern waren viele Kinder und Jugendliche hier. Aber um zu arbeiten als Pferdebetreuer und nicht um zu reiten.

Hier konnte man Grillen in bereitstehenden Hütten oder wie wir durch die Landschaft wandern.

An den Seilen konnte man sich gegen Gebühr durch die Schlucht gleiten lassen, rechts sieht man eine Station.

Sicher hat der philippnische TÜV alles regelmäßig überprüft, da habe ich keinen Dreifel dran.

Eine junge Frau ließ sich mutig durch die Gegend schubbern...

...

Mein dortiger Neffe und meine Frau waren dann später auch noch dran, aber in der sitzenden Variante. Nur als ich es fotografieren wollte, flog mir wieder der Spiegel aus der DSLR von Sony, grauslich. Nur ein einziges Bild habe ich vom Flug meiner Frau als ich den Spiegel von Hand wieder einsetzte und daher genau ein Foto machen konnte, bis es dunkel wurde.

Zusammengefasst denke ich, habe die Philippinen vieles zu bieten. Es gibt Armut, Mittelklasse, Oberklasse, entsprechende Umgebungen, einen Bau- und Wirtschaftsboom, Slums, schicke Apartmentbauten, Expat-Opas mit viel zu junger Frau, ebenso egalitäre Paare gleichen Alters.

Und Schlangen auf der Parkbank, die gar nicht aus Plastik sind, wie ich erst dachte. War aber in einem Tierhaus Marke Tierpark.

Keine Schildkröte, sondern eine Alligatorschädeldecke nebst Alligator dran befestigt. Ob die dünne Glasgescheibe gehalten hätte, wenn das Viech mir das Foto übel genommen hätte? Aber der Spiegel war ja wieder festgeklebt an der Kamera.

Hier bekam ich auch meinen ersten Kuss von einem (natürlich weiblichen) Orang-Utan. Sie wissen schon, eine dieser Sachen wo man sich in Begleitung des Pflegers neben ein Tier setzt des Fotos halber. Nicht so mein Ding, weil Tiere keine Deko sind. Zu meiner Verblüffung knuddelte mich dann die Orangutandame herzlich. War dann doch ein verblüffendes Erlebnis, so nah war ich noch keinem hohen Primaten gekommen (Vertreter des Homo Sapiens Sapiens ausgenommen) und der "Urwaldmensch" (was die Bedeutung des wohl indonesischen Wortes Orang Utan ist) kam mir doch verblüffend menschlich vor. Aber das ist ein anderes Thema.


Mittwoch, Oktober 15, 2014

Ach ja, Taiwans Essen ist mal wieder toxisch

Positiv: Das Essen in Taiwan wird durch eine Food-And-Drug-Administration (FDA) überwacht.
Negativ: Sie finden andauernd etwas dramatisches in Speis und Trank 

 Als ich im Jahre 2004 hierher kam ging das Phänomen los, dass ich ständig auf das WC musste, sowie ich taiwanischen Boden betrat - nur im Deutschlandurlaub ging das Problem schlagartig weg. Kam zurück, sowie ich in Taiwan landete. Nur die kleinere Verrichtung, räusper. Und stark juckenden Ausschlag unter dem Kopfhaar und auf dem Rücken hatte ich. Das hörte es vor kurzem auf, als diese FDA Flüssigkunststoff in falschem Palmöl gefunden hat, das in so ziemlich jedem Nahrungsmittel hier zu finden war. Zwischendurch hatte ich dann mal wieder stark allergischen Ausschlag am Kopf, die Ohren diesmal, da war mal wieder toxisches in der Milch.

Jetzt ist aktuell ein Öl, das für Industrie und Tierproduktion vorgesehen ist, überall im Essen. Wieder mal hat ein monopolistischer Öllieferant billigeres Öl, das nicht für den Humanverzehr vorgesehen ist, als für menschlichen Konsum gedachtes an drei viertel der Industrie in Taiwan weiterverkauft. Fast alle Nahrungsmittel enthalten einen ganzen Medikamentencocktail, den man wohl sonst Zuchttieren gibt. Darunter sind Antibiotika, Östrogen, Verhütungsmittel und Antidrepressiva und natürlich der Klassiker Flüssigkunststoff. Weswegen ich auch schon wieder... never mind.


http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2014/10/15/2003602097

Guten Appetit in Taiwan. Trotzdem ging es mir magenmäßig auf meiner kürzlichen Philippinenreise (Artikel jetzt bebildert!) noch schlechter. Entzugserscheinungen?


Dienstag, Oktober 14, 2014

Philippinen - Wochentrip (jetzt mit Bildern)

Meine Eindrücke von der 7-tägigen Reise in die Philippinen. In Situationsberichten. Einstweilen ohne Bilder, die werden nachgereicht

Die Motivation meiner Frau ihre Schwester auf die Philippinen zu besuchen, die in Manila Metro lebt und mit einem philippinischen Staatsbürger aus der chinesischen Minderheit dort verheiratet ist, bestand im Wesentlichen darin, ernsthafte Schritte zur Auswanderung nach Manila zu unternehmen. Ich hingegen wollte nur einfach die seit Jahren im Raum schwebende Einladung von Schwager und seiner Frau annehmen. Bezüglich dem was uns erwarten würde geschweige denn einer Auswanderung nach Manila war ich extrem skeptisch.

 Die Bilder sind direkt in Manila City oder Paranque City von Metro Manila entstanden. Ich komme allerdings mit der mehrfachen Verwendung von "Manila" für Zentrum, Stadt und Umland doch noch ins Schleudern als Newbie



Due Dilligence: Was liest man von Manila? In deutschen Foren wird von Prostitution, Müll, unerträglicher Hitze, Ausländer hassenden raffgierigen Einheimischen und ekelhaftem Smog geredet, so dass man in Manila nur kurz einen Zwischenstopp machen sollte um sich dann auf eine der schönen Inseln der aus unzähligen kleinen Eilanden bestehenden Inselrepublik zu flüchten.
Die Presse berichtete zeitnah von Entführungen von Deutschen, das Auswärtige Amt warnt vor dem Bereisen der Ecke um "Saba" und warnt ebenfalls vor Entführungen - auch manchmal in Manila. Ich war alles andere als begeistert vor diesem Trip. Allerdings sah ich schon, dass sich die Entführungswarnungen auf die südwestliche Ecke der Philippinen konzentrieren, eben "Saba" wo Piraterie und islamistische Terrorgrüppchen nach Bleichgesichtern Ausschau halten. Die "Religion of Peace*" aka Islam auf Beutesuche.

 Auf dem Weg zu den Malls im Zentrum. An Taguig, was auf dem T-Shirt hier zu lesen ist, sind wir auch immer vorbei gekommen ;-)

Der Flug: Nur 2 Flugstunden direkt von Taipei mit Philippine Airlines (PAL). Eine Airline mit sehr durchwachsender Unfallstatistik, die bis 2013 gar nicht in der EU fliegen durfte. Trotzdem sah alles sauber und ordentlich aus. Rustikal nur ein Flugbegleiter, der mir lachend erklärte "I want to beat her" / "ich könnte ihr eine reinhauen" und sich damit auf einen weiblichen Fluggast auf der Toilette bezog, der die Tür nicht verriegelt hatte so dass Ludigel in eine höchst private Verrichtung hinein platzte.


Bei Paranque City im Gewerbegebiet

Die Ankunft: Ein bisschen Disorganisation bei der Einreise. Im Flieger hatten wir weiße Formulare bekommen für Zoll- und Gesundheitserklärung. Die Annahme eines der beiden wurde aber am Immigration-Schalter verweigert, denn da hatten sie ein gelbes neues Formular mit selbem Inhalt. Ludigel grummelt von Unsinn und Schlamperei, Frau erinnert ihn genervt daran, dass er mal wieder sehr deutsch agiert. Und Ludigel ermahnt sich, seinen Deutschmodus jetzt abzuschalten und auf das Latino-America - Programm zu schalten, denn von der Kultur und Geschichte her schienen die Philippinen Lateinamerika recht ähnlich zu sein, trotz Lage in Asien. Vgl. spanische Kolonialzeit und einschlägige Berichte im Internet zur Landeskultur.



Die Fahrt: Wir werden von unseren Gastgebern abgeholt. Frische sommerliche Regenluft vor dem Flughafen Manila. Das Terminal hat ein bisschen Provinzambiente, hatte mir den Flughafen Manila größer vorgestellt. Die Fahrt im Toyota Minivan meines Schwagers geht durch dichten Verkehr. Überall Baustellen, endloses Geschiebe quer über alle Fahrspuren, Dauerstau und dicke Abgaswolken jenseits der Fenster. Aber so klimatisiert riecht man nichts davon. Eigenartige Motorrad-Dreiräder, die offenbar Taxis sind, quälen sich knatternd mit durch den Verkehr. Dazu bunte Schlichtbusse fantasievoll verziert, aber ohne Fensterscheiben.. Der gesamte Verkehrsstrom drängt schließlich im Pulk auf den Parkplatz eines anderen Terminals, dazu noch drängt sich eine große Verkehrsader herein und will auch den Parkplatz ansteuern, mein Schwager manövriert den großen Toyota quer zum restlichen Verkehr durch eine winzige Schneise und wir entkommen in die Nacht. Die Straßen sehen sehr glatt und ordentlich aus, aber der hart gefederte Toyota schüttelt sich heftig und mein Schwager entschuldigt sich für die (nicht vorhandenen) Schlaglöcher.

 An manchen LKWs steht nur ein Pseudonummernschild "no plate available" : kein Kennzeichen verfügbar. Na dann gute Fahrt (Schild nicht im Bild)

Die Logis: Plötzlich sind wir von hell erleuchteten Woklenkratzern umgeben, doch mit viel Raum zwischen den einzelnen Wohntürmen. Alles sind sogenannte "Condos" (oder schreibt man das mit K?), will sagen Apartmentbauten. Streng kontrolliert Security den Wagen und wir fahren in das 5. Tiefgeschoss ein, durch ein klinisch reines Parkhaus mit viel teuren Autos drin und eigenartig verbaute Rampen mit einem aufgemauerten Mittelstreifen, so dass der Toyota kaum um die Kurven kommt. Der Bauingenieur war ein Idot oder Sadist, aber mein Schwager lenkt den großen Wagen gekonnt um die fast unpassierbaren Kurven, die manchmal fast im rechten Winkel abknicken. "Noch mal von vorne" würde ein Architekturprof im 1. Semester da wohl dem Studenten sagen, der so eine Bauzeichnung vorlegt. Drinnen eine hotelartige Atmosphäre, alle endlosen Flure und schicken Lobbis klimatisiert und holzgetäfelt, sich höflich verneigendes schwarz livriertes Personal überall. Das ist das reiche Manila! Entsprechend auch die Kondo, schlicht aber schick eingerichtet, eine Zweiraumwohnung mit Balkon und Blick auf eine schicke Skyline aus vielen neuen und teilweise im Bau befindlichen Apartmenttürmen und Einkaufszentrum. Mit Palmen dazu sieht es aus wie Miami im Fernsehen, nur dass vieles gerade erst gebaut wird. Swimmingpool und Fitnessräume haben sie auch. Nie werden wir Stromausfall haben, alles schick und neu, viele Ausländer im 50-stöckigen Condoturm.

...

Private Security mit Segeway oder wie der Standroller heißt in Bonifacio Global City, Manila



Bei Schwager zu Hause: Am nächsten Tag geht die Fahrt durch die schicke Innenstadt. Hier sind wir im Botschaftsviertel von Manila, nur Einkaufszentren und die teuren Condo-Wohnalagen, viel private Security in Form von dunkelhäutigen kräftigen Männern mit Gewehren oder Pistolen am Hosenbund, dazu Schlagstöcke und Handschellen. Grimmig guckende Herren die sich auch von der Hautfarbe von den oft spanisch aussehenden Passanten abheben. Das reiche Manila holt sich die Jungs aus der Vorstadt und bewaffnet sie um Ruhe und Sicherheit zu haben. Die Fahrt geht weiter über Schnellstraßen, man sieht Slums aus halb verfallenden und von Amateurhand ausgebauten und augestockten Schlichthäusern und wilden Butzenvierteln vorbei, die teilweise diskret durch Sichtschutz verdeckt sind. Eine besonders wilde Slumecke am Flussufer sieht man nur einen Sekundenbruchteil, weil die Brücke einen großen metallenen Sichtschutz hat. Die "Armutsblende". Neue Toyotas, Mazdas und Mitsubishis neben ein paar BMW-SUV, Audis und Chevrolets rollen blitzend an der Armutswand vorbei, so dass man nur neue Karossen und neue Shoppingmalls (Einkaufzsentren) sieht. Und immer wieder grimmige Security. Die Sonne scheint, der Verkehr ist leicht, die Luft klar und frisch. Müll sieht man nur manchmal in Gewerbgebieten in irgendwelchen Einfahrten, nicht in den schicken Condo- und EInkaufsvierteln. Nach einem etwas angeschmuddelten Gewerbegebiet mit vielen Motorradtaxis, das mich an Kuba oder die Dominikanische Republik erinnert, rollen wir durch ein diesmal mit Sonnenschirm etwas rustikal wirkendes Security-Tor in ein leicht angeschmuddeltes Wohnviertel ein. Alte kleine Villen hinter schmiedeeisernen Toren, meist neue Toyotas überall, ein paar Dreckecken dazwischen mit Müll auf Abbruchgrundstücken und dreckig aussehenden Fressbuden und Minirestaurants. Einige zerlumpt aussehende Herren an Straßenecken und in den Gossen sitzend, die auf irgendetwas warten und wohl oft die Fahrer der wartenden Motorradtaxis sind. Wir passieren ein zweites Securitygate und ein dunkelhäutiger kräftiger Mann salutiert und lässt uns passieren. Er trägt ein leeres Pistolenhalfter am Gurt. Drinnen ein etwas besseres Viertel. Etwas in die Jahre gekommende Reihenhäuser, Kinder spielen auf den schmalen Straßen zwischen den oft neuen Mittelklassewagen, Menschen haben sich in lockerem Plausch vor dem kleinen Gemischtwarenladen versammelt und bieten sich gegenseitig dort gekauftes Knabberzeug an. Alles ist verblüffend leise. Wären wir in der Dominikanischen Rep. würde jetzt bestimmt irgendwo ein Radio oder TV lautes Geschrei oder Samba von sich geben. Hier nicht.

Untere Mittelklasse Viertel schon als "gated community"



Das Haus innen: Das dreistöckige Reihenhaus hat viele Kameras an der Tür und Warnhinweise. Uns macht eine alt aussehende Endvierzigerin auf, die einfache Klamotten trägt und immer höflich lächelt und praktisch nie redet in der Folgezeit. Es ist die "Yaya" der Familie, das Dienst"mädchen", die hier 24/7 wohnt und mit 5000 Pesos im Monat plus Kost und Logis plus Übernahme der Arztrechnungen entlohnt wird. Einheimische zahlen oft nur 1000 oder 2000 höre ich. Zwei Stockwerke sind die Werkstatt meines Schwagers, der hier Schilder und Aufkleber für Privat- und Firmenkunden drückt. Mehrere Herren und eine junge Frau arbeiten etwas grimmig guckend angestrengt an ihren Schildern. Kein Wunder, wir latschen da ja mitten durch und quer über ihre Werkstücke. Die männliche Wahrnehmung von mir kann nicht anders, als die außergewöhnliche Attraktivität der leicht gebräunten jungen Mitarbeiterin zu bemerken. Das Latinogegenstück einer taiwanischen "Xiaojie". Die Yaya räumt und lächelnd hinterher und kümmert sich dann herzlich um Junior. Mir ist so eine stille immer lächelnde Frau ziemlich unheimlich, so etwas bin ich nicht gewohnt. Die junge "Xiaojie" am Arbeitsplatz sieht uns skeptisch und mit hochgezogener Augenbraue hinterher. Insbesondere mir. Ich falle dort natürlich auch mehr auf als der Rest unserer Gruppe. Außerdem hätte ich nicht unbedingt dies Seidenhemd mit 40 verschiedenen Farben anziehen müssen. Immer wieder wundere ich mich, dass kein Mensch Spanisch spricht, wo doch alles wie in Lateinamerika aussieht, auch wenn manche Leute asiatischen Einschlag haben. Aber nur 10% der Philippinos sprechen noch Spanisch.
Innen alles so sauber, dass man vom Fußboden essen kann, die Yaya putzt oft. 12000 Pesos Miete im Montat. 1000 Pesos sind 750 NT oder so, 1000 NT wären 25 Euro, rechnen Sie es doch selber aus. Mein Schwager bezahlt immer und ist nicht davon abzubringen, da kenne ich kaum die Wechselkurse.

Weiß gekleideter Securityguard, hier allerdings im Bürohaus oder dergleichen

Die Shopping-Malls: Philippinos lieben Einkaufszentrum, in Metro Manila haben sie mamorgetäfelte Oberklassemalls mit Apple- und Sonystore und Gucci und was auch immer. Mittelklassige Malls sind ein bisschen düsterer mit vielen günstigeren Geschäften, Massagepraxis ohne Schweinkram mit schmutzigem Betonboden, kleine Elektronikstores, kleine Restaurants und Cafes mit mittelprächtiger Sauberkeit, hier hat auch mein Schwager einen adretten kleinen Outlet-Kiosk unter der Rolltreppe wo es Baby-in-Car - Sticker und Hanfplanzen-Sticker zu kaufen gibt. Und nachgemachte EU-Autoschilder, auf denen aber wirklich EU steht und nicht D oder F oder NL. Wenn ich den Blick schweifen lasse in die Runde, etwa wegen den hübschen Josef und Maria - Statuen nebst Heilige Drei Könige an einem karikativen Handwerkskunststand, passiert es mir oft, dass ich bemerke wie ich plötzlich langen Blickkontakt mit einer in der Regel sehr hübschen jüngeren Verkäuferin habe. Das wird sicher am Wohlstandsgefälle liegen und hat mich vage an Cuba erinnert, andererseits pfeifen einem die Damen hier nicht hinterher und wenn man den Blick abwendet passiert auch nicht mehr. Bin ja glücklich verheiratet. Oder es lag wieder am bunten Hemd. Schnell wieder auf die Jesusfiguren geguckt. Vorgestern ist ein 4.4 kg schweres Paket von einem teuren Schokoladenladen aus Deutschland bei meinem deutschen Paket-Forwarder eingetroffen, dass ich nicht bestellt habe. Abgebucht vom Konto ist auch nichts, sicher ist es von Jesus, zum Trost.



Das Essen: Typisches Philippinoessen ist irgendwie ein Zwischending zwischen Latinoküche und Asiatischem. Sehr taiwanisch wirkende Nudeln mit Scmorfleisch und Gemüse, etwas würziger. Meine Taiwanfamilie hält das leicht für versalzen, aber die Leute dort salzen europäisch. Schweinshaxe, die fast deutsch wirkte, wohl eine auf Spanien zurückgehende Spezialität. Pilze in viel Öl, lecker. Paprikalastiges Mischgemüse. Aber viel Erfahrung habe ich da nicht. Philippinos esses auch gerne japanisches, chinesisches und allerlei anderes - offenbar nicht so gern saftiges oder teilrohes Fleisch. Ein wohl nicht ganz durchgegartes Würstchen hat mir bis heute Montezumas Rache beschert, obwohl ich nur einen Zipfel gegessen habe und Junior die ganze Restwurst. Er hat keine Beschwerden; Magen nach der Mama geschlagen. Gerne essen sie Pasta und Pizza, das Qualitätsniveau ist da sehr gut. Ich hatte einmal spanisch inspirierte Chorizo-Pasata, also mit scharfer Wurst zwischengedreht. Lecker. Ein Jesusbild, das sehr nach dem jungen Errol Flinn aussah (nur mit langen Haaren) guckt mir beim Essen zu, mit blutendem Herzen in einem Restaurant der sehr guten Kette "Mary Grace". Preise wie in Taiwan, je nach Restaurantklasse ab 160 Pesos oder auch deutlich mehr, 450 oder wieviel auch immer mit Tischtuch. In Garküchen ist es billiger, aber da würde ich hinterher tot umfallen denke ich.

 Und Jesus schaut bei "Mary Grace" beim Essen zu...



Die Expats: Desto schicker die Gegend, desto Expat, etwa jüngere Männer mit Kind an der Hand die der hispanisch aussehenden schicken gleichaltrigen Frau im Einkaufszentrum hinterher dackeln. Oder alte Herren mit blutjungen dunkelhäutigen Frauen, hier scheint der Trend zur Extremoberweite zu gehen. Beides sind völlig unterschiedliche Beziehungswelten offensichtlich. Oder auch der allein umher gehende ältere Herr der entweder irgendwas in (s)einem Laden vom Personal umdekorieren lässt oder dessen junge Freundin vielleicht gerade allein neue Klamotten kauft. Ein älteres deutsches Paar "wohnt" in unserer Condo-Anlage.
Generell sagt man, dass es für Ausländer keine Arbeitsplätze auf den Philippinen gibt, es sei denn, sie schaffen sie selbst. Als Altersruhesitz sind die Philippinen beliebt, weil die Visaregelung recht großzügig ist, offenbar muss man 25.000 Euro (oder 50.000) als niedrig verzinstes Festgeld dort anlegen, was man bei Ausreise zurück erhalten soll, dann kann man bleiben. Von 1000 Euro soll man dort recht luxuriös leben können, etwa im einfachen Reihenhaus (10000 Pesos pro Monat Miete), mit Dienstmädchen (sagen wir 1500 bis 5000 P pro Monat), eventuell 24/7 Krankenschwester (umgerechnet wohl 400 Euro im Monat) und Fahrer (wie Krankenschwester entlohnt). Nageln Sie mich nicht auf Details fest, ich bin da noch Newbie.
Man kann US-Krankenversicherungen abschließen. Taiwaner nehmen einfach die taiwanische gesetzliche Krankenversicherung mit, die auch Arztrechnungen im Ausland bezahlt.

 Schlichtviertel, fast schon slumming, an der Shopping Mall

Prostitution / Sextouristen: Habe ich nichts mit zu tun und soll hier ausgeklammert werden, obwohl es sicherlich in den obigen Expatbetrachtungen teilweise enthalten ist. Mehr interessiert mich da wirklich nicht.

Das ist einfach nur eine Straßenszene, Fotos von Despektierlichem habe ich nicht zu bieten.

Die Polizei: Polizisten sind wohl selber Gangster und kommen daher in die feinen Viertel und den oben erwähnten schicken Stadtkern nicht rein, weil es da die beschriebene private Security gibt.

 Werden Sie nicht Sextourist, essen Sie lieber "Baku Pie", frischen Kokoskuchen aus den Highlands. Hmmm.... das ist das reinste Manna.

Schulen: Kostet Schulgeld, eine katholische Schule mit vielen Kindern von Reichen kostet wohl 120.000 P im Jahr, wenn ich das recht verstanden habe. Die deutsche Schule Manila ist auf dem Gelände der französischen Schule, es gibt strenge Security, die mich kaum herein gelassen hat (erst nach Abklärung mit Schulleitung). Kindergarten kostet wohl um die 360 Euro umgerechnet im Monat. In Taipei wären es 1000 Euro. Details muss ich noch klären.

 Gar nicht so teuer, jedenfalls nicht für Expats und die obere Mittelklasse: eine katholische Schule mit vielen Prominentenkindern und dem Junior vom Schwager.

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Arme Leute: Zwei Szenen sind mit im Gedächtnis geblieben, gesehen beim Blick aus dem Autofenster. Eine Frau mit orangebraun gefärbten Haaren, eine verhärmte Endvierzigerin, steht in einem wohl früher mal eleganten grauen langen Kleid mitten im Standzentrum und weint vor sich hin, eigenartig entrückt und steif, eine oben verschlossene kleine Plastiktüte mit einem Glas o.ä. in der Hand. Vermutlich Schusterleim der der ätherischen Dämpfe halber in Slums viel als Droge missbraucht wird.
Auf der Zufahrtsstraße zum Flughafen rufen ein paar kräftige junge Männer ein Taxi für eine Gruppe von jungen Mittelklasseleuten und halten zum Einsteigen die Tür auf. Die Mittelklasseleutchen wirken fast verschüchtert, vermeiden angestrengt den Blickkontakt und geben dem Türaufhalter ein paar Münzen. Daneben steht ein anderer junger Mann mitten auf der Straße, den Blick weit entrückt gen Himmel, auch mit so einer Tüte in der Hand.


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Sicherheitslage: Laut unserer Gastgeber dort kann man natürlich nicht nachts im falschen Viertel herum laufen, sonst sind Überfälle an der Tagesordnung. Slums meidet man zumindest nachts und am Besten auch am Tage. Moslemische Leutchen unterteilten sie in die gut situierten, die einfach nur Geschäfte machen wollen und in die "Kriegerkaste" aus wütenden jungen Männern, die einen außerhalb der guten Viertel gerne an den Kragen wollten. Ich gebe das einfach mal so weiter. Obwohl das letztere mir wie ein zu verallgemeinerte Mix aus Religion und Armutsproblematik klingt. Würden nicht katholische Arme auch einen Überfall durchführen? Wie oben gesagt, das Grenzgebiet der Philippinen hin zu Malaysia ist wegen islamistischer Gangsterbanden zu vermeiden.



Fazit: Am Ende sehe ich die Pläne meiner Frau zur eventuellen Übersiedlung in den nächsten Jahren sehr viel positiver, auch wenn noch verschiedene Aspekte zu klären wären. Als Einkommensquelle würden uns zwei verschiedene Unternehmungen mit Kooperation mit der Schwester meiner Frau dienen. Ich sehe das auch mit Skepsis, aber fundiert und gründlich analysiert ist das ganze schon. Wer ins Ausland geht, soll nie den Einheimischen oder anderen Expats trauen, die plötzlich hilfsbereit auftauchen und beim Geldanlegen behilflich sein wollen. Hier geht es allerdings um meine Taiwanfamilie, die sich eben teilweise auf die Philippinen ausgelagert ist und das ist sicher ein anderer Fall. Ich weiß, ich weiß, skeptisch bin ich selber.
Positiv an den Philippinen sicher das europäischere Raumgefühl, wenn man von engen Slums absieht, die ich aber nicht besuchen will.

 Können Sie dat zur Gänze lesen? Fast alle Schilder sind auf Englisch und fast überall spricht man zumindest einfaches Englisch, aber manchmal ist es mit Tagalog/Filipino gemixt.

Diskussion: Gerne Feedback in den Kommentaren, aber bitte sachlich ohne Herumtoben und Ausflippen, wie wir das im Blog alles schon zur Genüge hatten. Mir ist klar, dass es hier genug emotionale Stichworte gibt wie schlecht bezahlte Dienstmagd und Armut. Diesbezügliches Unwohlsein empfinde ich ja selbst.

Vemice Plaza Manila. Und wenn Sie sich bei einem US-Unternehmen über Abzocke beschweren (wie ich mal bei United Airlines), dann werden Sie im Callcenter rechts im Bild höflich von einer charmanten Philippina abgewimmelt.


* so lehren immer wieder islamische Prediger uns Ungläubigen gegenüber

Fortsetzung folgt, der Trip mit der Familia in die Highlands, wo die Mittelklasse von Manila gern das Wochenende verbringt, eine Gegenüberstellung der deutschen Schule in Manila und der in Taipei und vielleicht noch mehr...

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Fotos mit der Sony DSLR A850, soweit sie nicht durch herausgefallenen Spiegel lahmgelegt war (grummel) mit Minolta AF 3.5-4.5 / 28-105mm bzw. dem lichtstarken Minolta AF 1,7/50mm. Oft auch mit der CASIO Exilim Z1000, die Qualität nimmt sich weniger als man denkt.