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Donnerstag, Juli 31, 2014

Junior

Als Expat lebt man oft viel zu verkrampft. Vorbild sollte der eigene Junior sein

Grillfeier mit totem Ferkel am Spieß (oder eher einer Sau, das arme Ding war recht kapital) im Kollegenkreis. Im Bergumland von Taipei auf einer der kommerziellen Grillanlagen (alter Bericht mit Karte hier). Ich wollte Junior zum füttern und streicheln der freilaufenden Ziegen überreden, doch nichts zu machen. Junior (3) verzieht das Gesicht und will mit den wilden Tieren nichts zu tun haben.


Die Anlage nennt sich neuerdings "Queenstown", was natürlich ein frei erfundener Name vermutlich ohne Bezug zur Anlage ist.


Jedenfalls drehte ich mich um und sah, als ich wieder hinsah, Junior Hand in Hand mit der 5jährigen Nichte eines Kollegen, die ihn zum Ziegenfüttern brachte.


Und dann? Junior lächelt die ganze Zeit und füttert und streichelt die Ziegen, als habe er sein ganzes Leben nichts anderes gemacht.

Neulich hatte er eine richtig filmreife Szene in einem Restaurant. Er hatte mit einem Mädchen dort auf den Sofas getobt, danach waren seine und ihre Familie beim Essen gewesen. Als sich ihre Familie dann zum Gehen anschickte, legten Junior und das Mädchen eine Szene wie im Hollywoodfilm hin, rannten queer durch das Lokal mit ausgestreckten Armen wie in Zeitlupe aufeinander zu (man hörte förmlich die Musik vom Band) und umarmten sich dann hollywoodreif.

Junior lebt sein "Expatleben" viel entspannter als sein Vater, fällt mir auf. Wahrscheinlich, weil es gar kein Expatleben für ihn ist ;-)


In der schönen Landschaft bei taiwanischem Sommerbier mit Fruchtaroma und schöner Landschaft...

...

... verzeiht man auch die oft vorherrschende Wellblech- und Schlichthausarchitektur.


Zitat von Junior:

"Kein Mädchen, Ziege!"

Gemeint war aber eine veritable Ziege.

Montag, Juli 28, 2014

Nihilistische Eisspezialität (Update)

Die Vergeblichkeit des Seins, im "Charmonix" in NeiHu, Taipei

Ein Nihilist ist jemand, der der Vergeblichkeit des Seins große Bedeutung beimisst. An der genauen Definition möchte ich mich nicht versuchen, aber ich stelle es mir so vor wie den chinesischen Denker Laozhi, der offenbar von der Vergeblichkeit der Anstrengung geredet hat und das man sich eher wie ein Blatt im Wind fügen soll. Als ob Laozhi einen Kater hätte, so etwa.


Als im Charmonix nach einem europäisch inspirierten Mehrgängemenü eine Schale Eis serviert wurde, die von weißer Schokolade mit schwarzen Äderchen durchdrungen war und dann heiße Erdbeersauce das Ganze Weiße-Schoko-Dach zum Einstürzen brachte, da musste ich an die Vergeblichkeit des Seins denken, als der Desert so zerstört und offenbar blutend vor mir lag. Besser ist es vermutlich, dass ich in meinem Leben nie einen Rohrschachtest machen musste - Sie wissen schon, den mit den Tintenkleksen.

Depression gehört natürlich zum Exaptleben fern der Heimat auch dazu und soll hier nicht verheimlicht werden. Am Besten genießt man sie mit einem langen Löffel.

Charmonix-Webseite:  http://www.chamonix.com.tw/en/store.aspx

EDIT: Nachtrag zum Lokal: Nach japanischer Tapernyaki-Art wird am Tisch zubereitet auf heißer Platte, man sitzt in einer langen Reihe mit anderen Leuten vor dem Koch. Wir bestellen meist fleischiges hier, so dass sich eine europaverwandte Küche ergibt aus diversen Gängen, Vorbestellung zu empfehlen oder gar erforderlich. Meist hat man 4er-Gruppen oder größere, mir ist unklar, ob man hier auch zu Zweit kommen kann.

Juniors Sprachentwicklung

Kurze Bestandsaufnahme der trilingualen Erziehung.

Mutter und Großmutter reden mit unserem Junior (3) Mandarin, Großmutter wohl nur selten auch mal ein paar Broken Taiwanisch aka Hoklo. Meine Frau und ich reden miteinander Englisch, auch wenn Junior dabei ist und dann oft in die Diskussion einbezogen wird. Ich selbst rede mit ihm Deutsch, meistens. Obwohl ich manchmal auf Englisch oder sogar etwas Chinesisch zurückfalle, wenn ich schnell einen wichtigen Punkt rüber kriegen will. Oder unwillkürlich auf Englisch antworte, wenn Junior mich auf Englisch anspricht.

Das Ergebnis ist jetzt, dass Junior wohl Mandarin-Chinesisch als Erstsprache hat und, wenn alles so weiter geht, da sicherlich Muttersprachler werden wird. Englisch ist seine Zweitsprache und er tendiert mir gegenüber dazu sie vergleichbar wie ein Muttersprachler zu benutzen, überrascht mich immer wieder mit neuen Forumlierungen. Deutsch ist nur wortweise vorhanden und wird oft zu einem Englisch-Deutschen Mix.

Zitate von Junior:

"No Mädchen, no ball":    "Ball" englisch gesprochen. Junior meinte hier tatsächlich einen Ball, aber mit dem englischen "to have a ball" (eine Fete haben/sich vergnügen) passt es natürlich auch gut.

"Fucke you":  Wegen dem e am "Fuck" muss er das im Kindergarten gelernt haben.

"Fuck!":  Er zeigte dabei allerdings auf "Kermit the frog" und der Muppetshow. Frog und Fuck ist noch das selbe bei Junior.

"Calm down!":   Ich war wohl sichtlich nervös, als ich das verdammte T-Shirt nicht über seinen Kopf gezogen kriegte. Schon witzig, wenn einen der kleine Sohn zum Ruhigbleiben auffordert.

"Mädchen! Tanzen!":  Gleich nach dem Aufwachen, als er sich auf die sonntägliche Spiel-, Musik- und Klettergruppe freute. Außer ihm waren da nur drei Mädchen in der Gruppe.  

"Beißen yes!":  Er hat manchmal Widerworte...

Nur ein kurzes Update zu der Mehrsprachlichkeit, sicher nur für andere Eltern in ähnlicher Situation interessant.


 

Montag, Juli 21, 2014

Gehen Sie nicht über Grün, nehmen Sie nicht ihr Geld mit, gehen Sie direkt ins...

... Gefängnis! In Taiwan ist man als ausländischer Autofahrer immer nur eine Schrecksekunde lang von Ruin und Inhaftierung entfernt. 

Eigentlich eine Nichtbegebenheit. Ich will an einer großen breiten Straße rechts abbiegen. Stehe bei Rot an der Ampel, hier in NeiHu, Taipei, Taiwan. Dann kriege ich den grünen Rechtsabbiegerpfeil. Ich fahre vorsichtig los. Denn vor mir linker Hand ist diese Moped-Wartefläche, wo die Mopeds eben einen Startvorteil bekommen sollen im hektischen Taiwanverkehr. Und da rangieren manche wild vor sich hin - durchaus notgedrungen manchmal, aber das zu erklären würde jetzt zu weit führen. Niemand da, alle Mopeds stehen still. Fahre nach rechts in die Kreuzung ein und AAAARRRRGG mit gefühlten 60 Sachen rast ein Moped an der weißen Haltelinie von links kommen entlang, die ich soeben überfahren habe, direkt vor mein Auto. Ich trete scharf auf die Bremse, Frau kreischt im Auto, ich hupe, das Moped nagelt quer über alle Fahrbahnen, weil er irgendwo weiter hinten links abbiegen will und winkt mit dem Arm zur Entschuldigung. "Reg Dich nicht auf", mahnt gleich meine Frau. Er hat sich doch entschuldigt.

Im Kopf läuft dann bei mir allerdings ein kleiner Film am, ein Paralleluniversum, was passieren würde, wenn ich nicht so aufmerksam gewesen wäre und den bei Rot und abseits der üblichen Fahrbahn (schon in der Einmündung der konkurrierenden Fahrbahn) dahin rasenden Motorrollerfahrer nicht gesehen hätte. Moped oder Motorroller, Scooter sagt man hier. Bis zu 85 km/h fahren sie schnell.

Nach einschlägigen Erfahrungen, siehe etwa die massive Vorverurteilungskampagne bzgl. des "britischen Todesfahrers", die einen fairen Prozess wohl unmöglich gemacht hat (letzte Meldung hier: http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/06/schottland-liefert-todesfahrer.html) würde in diesem Fall alles davon abhängen, ob die ungezügelte Taiwanpresse einen theoretischen Todes- oder Invaliditätsfall für spannend genug hält, um ihn groß in den nationalen Medien an die große Glocke zu hängen. Shitstorms gegen einzelne Ausländer betreibt die Taiwanpresse eben immer wieder gerne. Dann würde man nicht, wie dieser taiwanische SUV-Pilot das Gesicht des Unfallopfers fotografieren um besser Regressansprüche zu stellen (http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/04/no-country-for-pedestrians.html), sondern sich eher Gedanken machen, wie man es vermeidet, ins Gefängnis einzufahren. Und wie man es vermeidet, das gesamte Vermögen und mehr an die Familie des Unfallgegners zu überweisen. Denn ist ein Unfallfahrer ein Ausländer, wird immer in US-Dollar um Entschädigung verhandelt. Ist er ein Taiwaner, wird in Taiwandollar verhandelt, was immerhin einen Unterschied von 1:30 ausmacht.

Wieder mal etwas negatives aus dem Leben in Taiwan, aber ich denke, der Gefahren im Straßenverkehr gerade als Ausländer sollte man sich bewusst sein. Denn eine Gleichbehandlung von Einheimischen und Ausländern findet hier eigentlich nicht statt.

Viele positive Erlebnisse in Taiwan und die passenden Fotos zu netten Reisen sind hier in der letzten Zeit nicht erschienen - bei mir ist wohl etwas Blogmüdigkeit ausgebrochen. Vielleicht holen wir das ja demnächst nach.

Edit: Ich habe ein Kamerasystem im Auto. Aber das zeichnet ja nur den unmittelbaren Unfallbereich auf und nicht unbedingt die lange Gerade und den Ursprungspunkt des Unfallgegners, was hier wichtig gewesen wäre. Und wer sagt, dass die SD-Karte zum Prozess noch zur Verfügung steht, wenn das Verfahren so emotional-partriotisch untermauert wird wie im Falle des Schotten? Verlieren kann man sowas leicht.

Sonntag, Juli 20, 2014

Heilige Russ...


Verstörend, in Europa "stürzt" ein Flugzeug ab. Auf einer gängingen Asienroute, die ich auch schon genommen habe. Die Leichen liegen ungeborgen herum, werden geplündert. Geldbörsen, Kameras und Telefone verschwinden. Die Menschen an Bord hätten nicht gedacht, in so kurzer Zeit auf ihren nackten Materialwert reduziert zu werden. Schließlich hatten sie gerade noch die Kopfhörer auf und haben den neusten Kinofilm im Entertainmentsystem gesehen.
"Heilige Russ", what the fuck is happening?

Montag, Juli 14, 2014

Dshem Annie Wong!

Ludigel wurde vom unruhig schlafenden Junior rechtzeitig zur 2. Halbzeit geweckt...

Nachtschlaf ist so eine Sache bei den Ludigels. Entweder ist die Klimaanlage aus und es sind 29 Grad nächtens derzeit, oder die Klimaanlage läuft und es ist kalt wie im Kühlschrank in der Zugluftvariante. So wälzte sich auch Junior unruhig hin und her und ich konnte mir einen Blick auf die Uhr nicht verkneifen, als ich um 3:45 geweckt wurde und bin schnell zum TV gelaufen, wo TVBS (Bullshit TV? Der  chinafreundliche Sender hier denke ich) tatsächlich das Endspiel Argentinien gegen Deutschland übertrug. Zum 0:0 in der Halbzeit der regulären Spielzeit stieg ich schlaftrunken ein, aber auch nicht ganz unfroh der stickigen dicken Luft als Alternative zum arktischen Wind entkommen zu sein. Bei offenem Schiebefenstertürdings zum Balkon hin war es auch bei 29 Grad und etwas Durchzug eigentlich ganz angenehm. Nur dass man da manchmal von Ping Fong, der um 3.00 Uhr morgens mit abgesägtem Auspuff zur Frühstücksbude Nr. 26795 in Taipei rattert, geweckt wird. Aber das war mir fußballguckenderweise egal. So feuerte ich dann schlaftrunken das deutsche Team an mit dem Gedanken, dass meine Frau dann am Morgen noch saurer sein würde als ohnehin schon nach dem 7:1-Sieg der deutschen Kicker gegen Brasilien. Wenn ich meine Frau so reden höre, dann hatte Brasilien ja wohl gewissermaßen ein verbrieftes Recht irgendeiner UN-Charta auf den Weltmeistertitel im eigenen Land. Vielleicht hätten sie dann halt eine Spezialeinheit abstellen müssen, die die Deutschen am Spielen gehindert hätte. Und dann hätten sie nach Verlängerung und Elfmeterschießen 2:0 gewonnen und könnten sich heute feiern. Gut, möchte ich nach all den langen Vorhaltungen der werten Gattin über den unfairen Sieg gegen das geliebte Brasilia hinzufügen: Wenn eine brasilianische Spezialeinheit ähnlich gut ist, wie die Kicker, dann wäre das aber wohl auch schief gegangen. Never mind. Werden wir nicht gehässig.

Natürlich schlug das Herz der werten Gattin, die eine schon epische Deutschlandaversion hat (kein Seven-Eleven, zu breite leere Bürgersteige, zu unfreundlich, zu viel Brot, Mücken, gefährliche Tiere im niedersächsischen Reihenhausgarten, zu grün und damit naturverkeimt) diesmal für Argentinien. Jetzt sitzt sie mit noch längerem Gesicht neben mir, obwohl sie zu früher Morgenstunde noch eine taiwanische Nachrichtenseite gefunden hatte, die den Argentinischen Sieg vermeldet hatte.

Frau murmelt Verwünschungen Richtung Teutonien, ich hingegen zitiere einen Kollegen, der mir 2010 zum Halbfinalsieg 2010 (glaube ich war das) gesagt hatte: "Dshem Annie Wong!", was ich erst eine geschlagene halbe Stunde später verstanden hatte, als meine kontextsensitiven Sprachanalyseroutinen nach dem Morgenkaffee endlich ihre Arbeit beendet hatten. Sie versteht es nicht, der werte Blogleser auch nicht und so bleibt eine weitere Eskalation erspart ;-)

Donnerstag, Juli 10, 2014

Bitte ein bisschen verrückt... Asien-Golf

Deutsche halten Asien nun mal für verrückt

Als in den späten 80er und frühen 90er Jahren die japanischen Autos in großer Zahl auf den deutschen Markt drängten, da gab es kaum eine Journaillie, die nicht den Teufel der totalen japanischen Dominanz der Weltwirtschaft an die Wand malte. Keine Zweifel, Grundig, Telefunken, Löwe-Opta, Nordmende und AEG würden bald pleite gehen (nanu, war da nicht was mit diesen Marken?), kein Mensch mehr mit Agfa- und Rollei-Kameras fotografieren (räusper) und selbst VWs, BMWs, Opels, Fords und Mercedes würde man zu Gunsten von Mazda, Mitsubishi und Toyota links liegen lassen.

Das führte wohl bei manchen Konsumenten zu halbherzigen Gegenreaktionen, ich erinnere mich an gar schreckliche Stereokomponenten und Viderekorder von Grundig, Nordmende, Telefunken und so ein Zeug, die nie richtig funktionierten und nach 6 Monaten meist schon wie 10 Jahre alte japanische Geräte wirkten. Nur die alten deutschen oder europäischen Geräte aus Vollmetall, etwa ein Saba VHS-Rekorder geerbt vom Onkel, der lief und lief und lief und knallte so wunderschön, wenn man seine Vollmetalltasten zur Aufnahme herunter drückte. Ab den mittigen 80ern war dann offenbar bei günstiger Unterhaltungselektronik die Luft raus und heute hat man halt Denon, Kenwood und sonstwas im Schrank, wenn das nicht schon wieder durch den iPod Hirn-Direktanschluss in der Verdrängung befindlich ist.

Gut, deutsche Autos haben sich ihre Prämiumliga gesucht und Mazda gehört heute zu Ford, war also alles halb so schlimm. Aber was sich auch immer gut verkaufte, waren diese Staats-TV-Reportagen im Dritten oder bei ARD und ZDF, die uns die bizarren und sicher irgendwie verrückten, wenn nicht sogar "perversen" Japaner vorführten. Ich erinnere mich an spannende im Familienkreis geguckte überlange Berichte, in denen Japaner Schulmädchenhöschen (gebrauchte) aus Automaten zogen und ... die Japaner so komische Dinge taten wie durch heiße Dampfbäder rennen, dabei unbekannte Götter anbeteten im Singsang und dann anschließend ganz bizarr Golf spielten, wobei sie sich bei der Fahrt zum Golfplatz in der U-Bahn Upskirts-Fotos machten und dann... ja dann... in einem Etagenbau standen und Golfbälle sinnlos im Fließbandbetrieb in ein abgesperrtes Käfiggehege droschen.

Der Deutsche Zuschauer sollte sich sicher überlegen und abendländisch-weise fühlen nach solchen Berichten, die natürlich ein völlig verqueres Asien- und insbesondere Japanbild vermittelten. So wie die deutsche Presse auch gerne nur hergesuchten bizarren Unsinn aus Taiwan berichtet, so hat sich jede Kanaille der Journaille auch bei Japan nur auf das Abseitige gestürzt.

Und noch beim ersten Taiwanblog, heute nur noch irgendwo im Webcache existent, wurde ich sofort nach den Unterhöschenautomaten gefragt. Weil Asien, Japan, China, Kambodscha sicher alles sowieso das selbe ist.

Gut, ich gebe es allerdings zu, was es gibt sind die asiatischen Golfcourts - Höschenautomaten gibt es hier nicht.

 In Taipei-NeiHu, ganz in der Nähe von mir, ich spiele hier aber natürlich nicht.

Wo ist da bloß...

.... der Sinn...

... bei der Verschmutzung der sicher hinterher aufgeräumten Graslandschaft...

.... mit Golfbällen?

Und wäre es vielleicht eine Geschäftsidee das auch mit Tennis zu machen? Bei meinem Sporttalent jedenfalls wäre es für mich das einfachste, die Tennisbälle einfach so wegzudreschen und mich dann nicht mehr drum kümmern zu müssen. Und zurück kämen sie ja auch nicht.

UPDATE: Hier sind Taiwan und Japan dicht beeinander: Japan ist das sicherste Land der Welt (um dort zu leben), Taiwan das zweitsicherste. Nummer 3 ist Hong Kong. Wenn das denn ein Land ist. Aber das bezweifeln ja manche auch bei Taiwan.http://lifestyle9.com/top-10-safest-countries-to-live-in-the-world/4/

Dienstag, Juli 08, 2014

Bizarres aus dem Taiwanverkehr

Bizarres Video:  Eine Frau blockiert an einem Fussgängerüberweg ein Auto, um sich dann mit Elan auf die Motorhaube zu werden. Sie will sicher vortäuschen, angefahren worden zu sein. Es handelt sich dabei wohl um die kommerzielle Variante eines Studentenulks, der vor einiger Zeit in Taipei grassierte. Da haben Studenten genau das selbe getan, offenbar ohne finanzielle Absicht. http://www.liveleak.com/view?i=d1b_1403976313

Eine schon länger bekanntere Variante des Unfalloper-sein Vortäuschens sind Motorrollerfahrer, die taiwantypisch sehr dicht rechts am Vorderrad eines PKWs an der Kreuzung zum Stehen kommen und dann, wenn der PKW zuerst losfährt, vorzutäuschen man sei ihnen über den Fuß gefahren. Auch hier finanzielles Interesse. Grundsätzlich ist es immer besser, Motorrollerfahrer zuerst anfahren zu lassen,  weil sein einem oft direkt vor die Motorhaube ziehen, wenn sie losfahren.

Und in Taipei-Banqiao soll ein Motorrollerfahrer Passanten mit dem Messer angreifen, meldet das Ausländerforum.

Alles natürlich nur Auswüchse. Taiwan ist ein friedliches Land, sofern man jedenfalls auf den Straßenverkehr achtet, bei dem man auf bürgersteiglosen Straßen oft genug zur Seite springen muss.

Mittwoch, Juli 02, 2014

Comicblog für Expats (Update)

Empfehlung:
http://laowaicomics.com/

Ich erkenne manchen Unsinn aus diesem Blog drin wieder. Auch wenn der Autor in China sitzt.

Gut, das mit den scharfen Nudeln nicht.

UPDATE:  Okay, desto mehr man liest, desto mehr merkt man auch die Unterschiede. Und so klicke ich am Ende weg und denke: "ach, China....."  ;-)
Nun, eigentlich hat der Satz sogar mit einem F angefangen und war auf Englisch.

Szenenapplaus für Junior

Vorsicht Kindergeschichte!

Junior wurde dieser Tage in einer sonntäglichen Spaß-Turngruppe in Taipei einquartiert, um besser auf Gerüste zu klettern, was sie im Kindergarten um die Ecke angemahnt haben. Gefühlt 17jährige Taiwanerin gibt tollen Animationsunterricht für Junior und ich habe schon wieder ein neues Stadtviertel mit Nobelwohnblocks gefunden, keine 10 Minuten von uns entfernt. Viel Beton, aber mit breiten Bürgersteigen und Brunnen etc. Das neue Taipei eben, das die alten Schlichtbauten (wo ich wohne) in Windeseile verdrängt.

Jedenfalls waren in der Gruppe sonst noch 3 Mädchen außer Junior, auch so 2-3 Jahre alt. Am Ende holt dann die Erzieherin eine große Puppe, so eine Art Pumuckl raus, die die Kinder zur Verabschiedung umarmen und abknutschen sollen. Alle anderen Kinder (immerhin 3) knutschen die Puppe ab. Als Junior an der Reihe ist, greift er sich einfach die neben ihm stehende Dreijährige und gibt der einen Kuss.

Spontaner Applaus für Junior von den anderen Eltern ;-)

Zu Hause hatten wir dann noch eine DVD von dem Turnladen mit der Puppe auf dem Cover. Ich frage Junior "Und... hast Du die Puppe geküsst?". Musste noch ein "Kiss Kiss that one?" nachschieben und auf die Puppe zeigen, denn Englisch klappt bei ihm meist besser.

"No.... kiss Mädchen!" antwortet er spontan.

Dienstag, Juli 01, 2014

Von Taiwan per Paddelboot auf die Philippinen: US-Amerikaner auf der Drogenflucht

Wirre Geschichte

Ein US-Amerikaner, sicher einer der "English Teacher" auf Taiwan, hat daheim in Taipei Drogen und flüchtet vor der Drogenpolizei per Paddelboot (mit mobilem GPS) auf die Philippinen. Will offenbar nach Manila, um dort in der US-Botschaft um Hilfe zu bitten. Wird bewusstlos in einer Inselgruppe aufgefunden, wo er jetzt auf der Polizeiwache gefüttert und gewässert wird, bis sich die Polizei mit den Taiwanern respektive übergeordneten Behörden kurzschließen kann. Er verlangt Pizza von der Philippinen-Polente.

http://newsinfo.inquirer.net/606087/american-who-fled-taiwan-ends-up-in-batanes-town

 Hat die Drogen in Taipei als Beweismittel offenbar zurückgelassen. Toilettenspülung muss kaputt gewesen sein. Gut, dass er sie nicht bei sich hatte bei der "Einreise" in die Philippinen ;-)

EDIT:  Das Ausländerforum meldet seinen Tod auf der Krankenstation eines Gefängnisses oder der Einwanderungsbehörde. Erfahrungsgemäß braucht man in Dritte-Welt-Ländern ein paar Dollars um etwa Infusionen zu bezahlen. Ob er die (noch) hatte?
Wirre Geschichte und ein bizarres Ende eines offenbar verwirrten jungen Mannes in Taiwan.


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Andere Taiwan-Nachrichten:  Taiwan, Iran, Nordkorea, Syrien sind auf einer Liste "unerwünschter Länder" für Nationalfeiern in Kanada:  http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2014/07/01/2003594067

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Neues Lieblingszitat für die seltenen Phasen einer Taiwanüberdosis, was ja unter Langzeitexpats vorkommen soll: 

Qing official Lee Hongzhang (李鴻章) told Chinese Empress Dowager Cixi (慈禧太后) that Taiwan was a “backward territory where flowers do not bloom, the birds do not sing, the men are heartless and the women without love.”
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2014/07/01/2003594068