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Montag, Mai 26, 2014

Londoner Gericht: "Britischer Todesfahrer" zur Zahlung verpflichtet

Londoner Gericht (High Court) bestätigt das Urteil eines Zivilgerichts der Republik China aka* Taiwan, dass der aus Taiwan flüchtige Z.D. den Hinterbliebenen des Unfalls Entschädigung zahlen muss

http://www.taiwannews.com.tw/etn/news_content.php?id=2489565

Der Brite Z.D., der pakistanisch- oder indischstämmig ist, hat wohl implizit das Taiwanerlebnis sehr vieler westlicher Ausländer hier bestimmt. Nicht nur der Autor dieses Blogs war der Meinung, im Zuge des Medienrummels um Z.D. eine deutliche Verschlechterung des Straßenklimas westlichen Ausländern gegenüber wahrgenommen zu haben, die aber offenbar nur von vorübergehender Natur war. Obwohl das viele freundliche Hinterherwinken der Taiwaner beim Anblick eines Westlers, das jedenfalls bis vor ein paar Jahren noch Standard in Taiwan war, in der letzten Zeit wohl nicht mehr oder nur noch sehr wenig vorkommt.

Kurzzusammenfassung: Z.D: hatte in Taiwan gelebt und hier eine Computerfirma betrieben oder die hiesige Zweigstelle einer solchen. Im Jahre 2010 war er dann nächstens zu einem Karaoke-Lokal aufgebrochen, wo ihn ein Geschäftspartner und mehrere andere Einheimische zu einem rauschenden Besäufnis erwartet hatten. Erwiesen ist, dass Z.D. letztlich von einem Parkwächter des Lokals in Z.D.s eigenem alten Mercedes nach Hause gefahren wurde. Unstrittig ist auch, dass Z.D. den Wagen schließlich selbst in seine Tiefgarage gesteuert hatte und dass das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt stark unfallbeschädigt war, von der Kollision mit einem Zeitungsausträger, der den resultierenden Aufprall auf den Asphalt nicht überlebt hatte.

Strittig war, wann genau der Fahrerwechsel stattgefunden hatte und hier spielten sowohl eine Korruptionsaffaire, in die das ermittelnde Polizeirevier und eben das auch solche Karaokelokale kontrollierende organisierte Verbrechen verwickelt war als auch eine massive Vorverurteilungscampagne der Presse (zu einem Zeitpunkt, als Z.D. wegen Überwachungskamerabildern mit dem Parkwächter am Steuer recht unschuldig wirkte) eine Rolle.

Immer noch läuft das Auslieferungsverfahren gegen Z.D., der in Schottland im Gefängnis einsitzt, während über die Auslieferung entschieden wird. Das Verfahren zieht sich schon seit Monaten hin.

Letzter Bericht:
http://osttellerrand.blogspot.de/2014/03/britischer-todesfahrer-expat-update.html

* Hier war ich mitten im Satz weggerufen worden, so dass hier wirklich kurzzeitig die Worte "China aka" fehlten ;-)

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