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Mittwoch, Februar 29, 2012

Africa needs Gadhafi

Verdammt, manchmal ist mein Blog einfach nicht aktuell.

Typisch Asien...

Now where to park that friggin' Wasserbüffel?
Wo kann man den veldammten Wasserbüffel abstellen?

[OK, Chinatown in Vancouver, Canada. So viel Parkraum gibt es in Taipei nun doch nicht]

Junior rundum versorgt....

Gute Nachrichten bei uns, unser Junior hat jetzt zum taiwanischen Pass ("Republik China - Taiwan" steht drauf) auch noch seinen deutschen Pass, vielen Dank an das Deutsche Institut in Taipei und die beteiligten Behörden für die liebenswürdige und schnelle Bearbeitung.

 Altes Foto als Junior noch im Krankenhaus war, mal aus Brutkastenperspektive :-)

Und dann die noch bessere Nachricht: Das Problem, das er seit seiner Frühgeburt mit sich herumschleppte ist jetzt durch "Rauswachsen" erledigt. Sohnemann hatte wie viele Frühgeburten noch keine Trennwand zwischen den Herzkammern. Der geneigten Leserschaft mag nicht immer klar sein, was für ein famoses Ding sie da in der Brust klopfen haben: eine veritable Zweikreispumpe, die mit der einen Herzkammer frisches Blut herauspumpt und mit der anderen das alte wieder hineinsaugt, wenn ich das recht verstehe.
Vor mehreren Wochen hatten wir einen Termin bei einem Kinderarzt, der bei einem Zwischencheck uns einen Zwischen"schreck" verpasste, in dem er sagte, alles sei noch offen und Junior habe ein "abnormes Herz" mit "10 mal so vielen Blutgefäßen". Da erschreckt man erst gewaltig, jedoch dachte ich dann daran, wie oft mir hier schon Fehldiagnosen der oft oberflächlichen und manchmal sinnlose Operationen liebenden Ärzte begegnet sind und wir warteten erst einmal ab, was der Herzspezialist im selben Krankenhaus dazu sagen würde (Termin wurde automatisch gemacht). Und was hat er (8 Wochen später) gesagt?

Alles in Ordnung, Herzkammern sind jetzt getrennt, kein Loch mehr drin, "alles dicht" sozuagen. Abnorm ist auch nichts, das Dingens schlägt wie neu aus der Fabrik (ist es ja auch), kein Grund zur Sorge. Sprich: das Problem hat sich komplett selbst behoben durch das Wachstum. Und das mit dem "abnorm und 10 mal so viel" war wohl nur ein laues Lüftchen im Hirn des anderen Herrn Doktors. Denn genau danach klang es.

In Taiwan sind die meisten Ärzte sehr kompetent, aber manche "are talking out of their ass", wie man im US-Slang sangen könnte. Reden vorschnell daher und machen gerne ein bisschen Drama dazu. Angeblich damit im Falle des Ablebens eines Patienten ihnen keine Schuld zugeschoben wird, sagte mal meine Frau.

Ende gut, alles gut, man muss bei Taiwanern selektiv zuhören, mein Standard-"Einheimische ignorieren"-Modus funktioniert da sehr gut. Frau wundert sich allerdings manchmal wieso ich ihr erst dann zuhöre, wenn sie mich gegen das Schienbein tritt....

Erinnerungen, Geschichte...

Schwierig hierfür eine Überschrift zu finden. Voriges Jahr oder so kam mir per Zufall wieder in den Sinn, dass ich in den frühen 80ern irgendeine Sprachreise nach Frankreich gemacht hatte, mit "EF" oder so. Da hatte ich dann die Zeit mit einem anderen Reisenden verlebt, wie man eben als jugendliche Kumpels (i.d.F. auf Zeit) so zu weit durch die Gegend zieht. Dachte, was ist denn aus dem geworden? Erinnerte mich noch an seinen Vater, der ihn auf dem Bahnhof damals abgeliefert hatte und der, wie er sagte, Schauspieler war - und dessen Gesicht mir auch damals bekannt vor kam. Googelte und fand, dass er auch Schauspieler geworden war und u.a. in zahlreichen TV-Produktionen im deutschen Sprachraum mitgespielt hatte, von mir völlig übersehen, gebe ich zu.

Und heute lese ich auf Spiegel.de, dass sein Vater ein Cousin von Anne Frank ist. Da staunt man nicht schlecht, wie sich alte Erinnerungen und (i.d.F. leider sehr traurige) Geschichte berühren. Anne Frank, das Mädchen, dass sich vor den deutschen Häschern lange auf einem Dachboden versteckte und letztlich doch in einem Konzentrationslager ermordet wurde, ihr Tagebuch zählt heute zu den bekanntesten Zeugnissen aus dieser Zeit.

Erst neulich habe ich wieder in irgendeinem deutschsprachigen Blog eine Leugnung der Massenmordes an Juden gelesen. Da habe ich immer das Bedürfnis die Leute (...verbal) zu ohrfeigen.
Lassen wir die rechten Spinner in der Ecke, in die sie sich selbst begeben haben. 

Um die Notiz mit einer leichten Note zu schließen, wie sie meinen Urlaubserinnerungen entspricht: Mein Urlaubskumpel durfte dann später einen Gymnasiallehrer am Wörtersee spielen, der von Schülerinnen angehimmelt wurde. Seufz, und unsereiner drückt auf Tasten rum den ganzen Tag...

http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/24448/_gegen_das_vergessen_stemmen.html

28 Februar: Massaker, Weißer Terror

Gestern (Dienstag) habe ich einen Feiertag genossen und am Montag war frei (war das wieder so ein zwischengeschobener Extrafeiertag, den ich hier jedenfalls bei meinem derzeitigen Arbeitgeber manchmal habe?) und ich gebe zu mir mal wieder keine Gedanken um den Anlass gemacht zu haben. Der 28. Februar 1947 ist der Tag, auf den sich der Feiertag bezieht. Die KMT-Partei, die auch heute noch (wenn auch demokratisch legitimiert) über Taiwan herrscht (mit Unterbrechung 2000-2008 seit 1945) hatte damals noch über China geherrscht (seit etwa 1911) und bekam die Insel Taiwan (1945) nach der japanischen Kapitulation von den Amerikanern zugeschanzt. Die Japaner hatten die Insel Taiwan 1895 dem chinesischen Kaiserreich abgepresst und es zwischenzeitlich in eine Kolonie verwandelt, wo die Leute japanische Familiennamen verpasst bekommen hatten. Auch Chen wurde Kapawakamoto oder irgendwie so.
Erst wurden die KMT-Truppen als chinesische Befreier begrüßt, dann jedoch fingen sie an als neue Kolonialherren Eigentum zu beschlagnahmen. U.a. erlebten Besitzer "schöner Häuser", wie ihr Eigentum, das vorher schon von Japanern requiriert wurde, jetzt wieder von Festlandchinesen besetzt wurde. Bis heute nennt man in Taiwan die doppelte Beschlagnahme von Häusern 1895-1945 und wieder seit 1945 als Grund, warum in Taiwan Häuser von Außen fast immer hässlich aussehen (Müll auf der Veranda, schwarzgrau verkrustete Fassade). Man will sich angeblich tarnen.

Dank an den deutschen Journalisten Klaus Bardenhagen, der an den Anlass des Feiertages erinnert hat und hier ist sein informativer Bericht zum 28. Februar 1947: http://www.intaiwan.de/2009/02/27/228-massaker/

Klaus schildert wie die Soldaten u.a. mit Maschinengewehren vom LKW aus wahllos in Dörfern und Städten auf Menschen schossen und gerade auch in Taipei ereignete sich ein Blutbad auf den Straßen. Grund waren Proteste der Taiwaner gegen ihre neuen Besatzer. Heute hingegen ist die KMT demokratisiert und lässt nicht mehr auf die Taiwaner schießen - Tote können letztlich schlecht zur Wahlurne gehen und in Taipei ist fast jeder Passant eh ein KMT-Wähler.

"Weißer Terror" nennt man den KMT-Terror zu Zeiten der Diktatur. Wieso die Farbwahl habe ich jetzt auch nicht parat.

Freitag, Februar 24, 2012

Bekannter ausländischer Gastwirt bei Mopedunfall schwer verletzt

Der Betreiber des Carnegie's, wobei ich jetzt nicht parat habe ob US-Amerikaner, Kanadier oder anderweitig aus der angelsächsischen Welt (Update: Engländer), ist in einen schweren Mopedunfall verwickelt gewesen. Offenbar stieß er auf regennasser Straße, selbst als Mopedfahrer, mit einem anderen Moped zusammen und erlitt u.a. schwere Hirnverletzungen, wie im Ausländerforum Forumosa.com (http://www.forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=107329&start=10) berichtet (auch: http://michaelturton.blogspot.com/2012/02/events-that-need-your-support.html). Wie öfter in Fällen wenn bekannte Ausländer hier zu Schaden kommen wird im Forum -i.d.R. wegen der Behandlungskosten- zu einer Spendenaktion aufgerufen, i.d.F. eine Benefizveranstaltung im Lokal. Offenbar wird in der Anfangsphase der Aufarbeitung eines solchen Vorfalls wohl wegen krankenversicherungsferner US-Sichtweise vergessen, dass in Taiwan eine allgemeine Krankenversicherung existiert, so dass man eigentlich keine Behandlungskosten im wesentlichen Rahmen aufbringen muss. Allerdings wird die Familie, sollten längerfristige Unfallfolgen auftreten, durch solch einen Unfall eventuell in schweres finanzielles Fahrwasser geraten, das ist klar.

Der Fall erinnert leider an den des Showstars "MaKe" alias Mark S., einem Deutsch-Ukrainer, ein mächtiger bärtiger Mann mit Glatze, der lange Zeit zur Standardbesetzung der Samstangsabendfernsehshows hier gehörte. "MaKe" hatte einen schweren Motorradunfall, schon vor Jahren, von dem er sich bislang leider nicht erholt hat.

Dann denke ich daran, wie letztes Jahr (oder war es schon 2010?) ein mir persönlich bekannter in Taiwan aktiver britischer Tierschützer im Forum gepostet hat, er hätte einem kanadischen Englischlehrer und einem Taiwaner, beides Mopedfahrer, nur noch etwas Trost spenden können, bevor sie noch am Unfallort verstorben seien. Beide waren damals von einem einfach die Spur wechselnden kleinen LKW (in der Ausländersprache hier nennt man solche Fahrzeuge auch "Blue Truck of Death", weil sie meist blau sind) überfahren worden.

Und ich denke an den schon etwas älteren US-Amerikaner, der bei irgendeiner US-Institution hier gelehrt hat und vor 1-2 Jahren beim Überqueren der Fahrbahn in Taipei getötet wurde von einem Taxi (man könnte sie "yellow messenger of death" nennen in Taiwan).

Sicher gibt es noch viel mehr Opfer die längst vergessen sind. Ich wünsche dem Betreiber des Carnegie's alles Gute.

Update: Offenbar sollen in allen Ausländerlokalen Spendenurnen aufgestellt werden. Etwa parallel dazu gibt es eine andere Benefizveranstaltung für einen US-Amerikaner, der vom Balkon gefallen ist; dies wird natürlich längst nicht so prominent berichtet, aber immerhin auch erwähnt, jetzt wo der prominentere Fall aufgetreten ist: http://www.taipeitimes.com/News/feat/archives/2012/02/24/2003526226
Prominente haben hier sicher einen Publicityvorteil.

Das Grauen naht in Form ungezügelter Kochleidenschaft

Montag bis Freitag sitze ich mit meinen 2-3 Linuxrechnern u.a. in meinem Cubical und arbeite. Das ist nett. Doch am Sonntag droht das Grauen. Meine Frau und Schwiegermutter testen nämlich neuerdings ihre Kochkunst an mir. Weil Schwiegermutter ein Restaurant aufmachen soll, sagt meine Frau. Und Frau hilft beim Rezeptedurchprobieren. Super Plan das mit dem Restaurant, wo Schwiegermutter doch sonst nur unseren Sohn zum Großziehen hat. Und ich soll am Wochenende die Betrunkenen rauswerfen, sagt meine Frau. Na prima Job, welcher kleine Junge hat nicht davon geträumt später einmal Astronaut, Lokomotivführer oder Rausschmeißer zu werden. Leider soll es ein westliches Restaurant werden, daher muss ich testessen. Das alle Taiwaner immer eine Fressbude oder ein Restaurant aufmachen wollen, scheint sowieso eine fixe Idee zu sein in Taiwan, das ja irgendwie voller Garküchen, Fressbuden und Restaurants ist. "Was willst du denn mal werden, kleiner Zhao-Ping?", fragt die Lehrerin. "Fried-Chicken-Verkäufer, Taxifahrer oder Gastwirt", wird er da antworten. Taiwaner haben immer Geldverdienen im Kopf und sind praktisch veranlagt.

Taipei, schönste Stadt der Welt, hat auch eine große kulinarische Szene zu bieten*.


Was ich schon alles essen musste. In Eisteesirup eingelegtes Rindfleisch (bis auf die Soße gut) ohne Salz, dann nächste Woche die neue Version, in richtigem Essig eingelegtes ultrasaures Rindfleisch an dem ein Foto von einem Saltzfass vorbeigetragen wurde und ... tata ... ein richtig gutes Gulasch. Immer ein kritischer Moment, wenn Schwiegermutter und Frau mit der Kelle in der Hand um einen herumstehen und ich gefragt werde wie es schmeckt. Im Interesse evt. späterer Kunden musste ich bei dem Lindfleisch bislang doch mein Veto einlegen. Und es juckt wieder, sprich irgendein Würzpülverchen oder Sößchen scheint meine Sellerieallergie zu befeuern. Ich träume von Burgern, die ich sonst am Wochenende zu mir genommen habe.
Sonntag gibt es Zwiebelsuppe im Häubchen. Lieber Herrgott, hab Gnade mit meiner armen Seele.

Notiz: Von schwerem Essen kriegt man auch Alpträume. So wie diesen: "IM Gauck". Mein Gott, bin ich aus dem Schlaf hochgeschreckt.

*Nur der erste Teil des Satzes ist ein Scherz.

Donnerstag, Februar 23, 2012

Turnusmäßiger Taiwankoller

Bei mir ist es mal wieder Zeit für einen Taiwankoller. Gestern in der Cafeteria ging es wohl los, ich komme in der Mittagspause extra früh, um nicht mit Herrn Pong und Pu im Gedränge zu stehen, gerade weil ich diesen "Bodycheck", den die Leute hier immer machen (sprich keinen Abstand halten sondern sich immer extrem nah an jemanden dran schieben egal ob genug Platz wäre oder nicht) wirklich nicht besonders leiden kann. Unnötigen Körperkontakt vermeidet man in westlichen Kulturen mit Fremden. Ich meine mich zu erinnern, dass der Bodycheck auf dem Schulhof sogar irgendeine Art von Dominanzgebaren war, sprich Hinnerk, mit 12 schon 90 Kilo und dumm wie Stroh und später Müllfahrer geworden, war auf dem Schulholf das letzte Mal im Leben eine große Nummer, weil er nicht nur streng gerochen hat, sondern auch alle einfach zur Seite schieben konnte. Gruß an Hinnerk* aus der Mittelstufe. Hat es mit der Mafiakarriere geklappt? Bitte unten in den Kommentaren posten, danke.

 Hier ist Gedränge ja normal. Meine Frau wollte, dass ich einen taiwanischen Popsänger fotografiere, diesen rothaarigen Kerl mit dem Taiwan-Beer-Song. Ich hatte aber kurz geglaubt eine bekannte griechische Popsängerin aus meiner Jugend gesehen zu haben...

Mutterseelenallein stehe ich also an den Kisten wo man sich Stäbchen und Fressnäpchen für den Reis raus nimmt, da kommt EIN Kollege an. Und kurz darauf steht er mit seiner Hose an meiner Hose, Hüfte an Hüfte und fischt sich auch seinen Napf aus der Kiste. Fast hätte ich ihm einen bühenmäßigen Hüftschwunk  verpasst, dass er in den Vorsuppenkübel geflogen wäre. Schulhof-Stil. Konnte mich gerade noch bremsen. Vielleicht auf die Füße treten und sich dann entschuldigen? Obwohl so ein elvismäßiger Hüftschwung hätte schon was.... All shook up .... oh oh oh!    Bu hao yisi!.

* Name von der Redaktion geändert ;-)

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Thank you.
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Dienstag, Februar 21, 2012

Out of Dschungelbuch

Beim Durchsehen der kleinen Kamera fiel mir ein Satz Fotos vom Auszug aus unserem Reihenhaus in die Hände. Ich konnte nicht anders als noch mal ein Fazit zu ziehen...

"Schönes Haus, schöne Gegend, wenn nur die verdammten Einheimischen nicht gewesen wären." Prust, gacker. Jetzt mag sich der deutsche Leser empört abwenden, aber hier in dem Blog geht es nicht darum, ein positivertes Bild des Landes zu vermitteln oder gar Multikulti-Happynes zu verbreiten, sondern eher aus dem Alltag zu schreiben - ungeschminkt und manchmal sicher ein bisschen satirisch. Da muss man sich in Taiwan aber keine große Mühe geben mit der Satire, denn in einer völlig fremden Kultur hat man immer genug absonderliches nach den eigenen importieren Maßstäben jedenfalls.

 Kräftige Männer verladen unsere Möbel, diesmal sogar in Schutzverpackung, das hat man selten in Taiwan. Und Betelnüsse haben sie auch nicht gekaut, die Geruchswolke und die Zahnruinen lassen sonst bei vielen Packerunternehmen schon ahnen, wie mit den Möbeln umgegangen wird. Hier war der Chef ein gewaschener und gekämmter kräftiger junger Mann ohne Bierfahne und die Möbel blieben heil. Na ja, streng genommen waren sie schon kaputt vom Einzug, gacker.

Für die Nachbarn war unser Auszug überraschend gekommen, denn wir hatten keinem etwas erzählt. Grund war, dass eine Nachbarin uns stets und ständig über den kleinen Trennzaun zwischen den Grundstücken (NICHT das Grunstück im Bild, das waren sehr liebe und nette Nachbarn!) beklaut hatte, beim Ladendiebstahl im Dorfe erwischt wurde und uns immer ihr Leid klagte, ihr missratener Sohn würde stets und ständig von der Polizei verhaftet. Das war ein junger Mann mit vielen finster guckenden Freunden mit aufgemotzten japanischen Autos, die uns bisweilen finster im Blick behielten. Finsterer Blick unter orange gefärbten Haaren. Das führte sogar dazu, dass meine Frau ihre Schwangerschaft die ganze Zeit unter einer Weste verbarg. Sicher wäre nichts passiert, aber wer weiß welche Straftaten der Nachbarsbengel oder seine Freunde noch hinzufügen wollten. Entführungen von "Reichen" soll es häufig geben und die Klauerei bei uns könnte ein Indiz sein, dass die Nachbarn uns für reich hielten. Clevere Leute die Nachbarn, schließlich hatten sie genauso ein Reihenhaus wie wir. Klar, dass wir da viel reicher sein müssen.

 Hier das alte Bauernhaus im Vordergrund der sehr netten Grundbesitzerfamilie, auf dessen Grundstück unser Reihenhaus stand (will sagen sie haben Land verkauft). Viele Nachbarn hatten riesige Taubenschläge auf ihren Häusern (Hintergrund oben) und teilweise ab 5.30 Uhr morgens ließen sie ihre Tauben frei und beschossen sie mit Feuerwerkskörpern. Das dient dazu, sie für Wettkämpfe diszipliniert zu mache. Oder alle Nachbarn hatten ein Hirntumor, man möge sich etwas aussuchen.

Die Flucht aus der versmogten und verlärmten Stadt war damit ziemlich sinnlos geworden, das gebe ich gerne zu, grins. Hier beim Volksstamme der Hakka auf dem Lande gab es dafür Kotgestank (Nachbarin sammelte den Familienkot in Eimern und kippte ihn als Dünger unter unser Küchenfenster, wo sie Gemüse züchtete, "Hakkaka" würde daher auch passen), Müllverbrennungen und Karaokegesang. Da wird es nie langweilig. Obwohl man dann natürlich die Stereoanlage auch weit aufdrehen kann. Aber die Hakka ("Hakkakonzerto") waren immer lauter, grins.

Ich würde die Nachbarn ja im multikulturell eingeweichten Licht erscheinen lassen, wären sie nicht auch noch Junge-Hunde-Fresser ("Hakka-Hundi-weg-a") gewesen. Da vor meinem Auto im Bild wurde immer ein kleiner schwarzer Welpe für den Winter im Käfig gemästet. Kurz vor dem Aufgefressenwerden durfte er mal raus, damit das Fleisch besser schmeckt, denke ich mir. Sprang an mir hoch, leckte mir die Hand und freundete sich mit unseren Hunden an, nur um dann wochenlang fustriert zu jaulen und zu kreischen, wenn ich an seinem Käfig vorbei ging. Retten wollten wir ihn auch nicht um keinen Krieg mit Nachbarn ("Hakka-Kawumma") anzufangen. Und wieviele soll man retten und ggf. Zäune und scharfe Wachhunde überwinden? Zwei bis drei wurden pro Winter gemästet.

Kann man die GPS-Koordinaten der Siedlung der VR-China als geheime Militärbasis übermitteln oder so? Schon gut, never mind. Ich hatte mit dem ganzen Zeug schon abgeschlossen, bis ich wieder die Fotos sah und den Hund wieder vor mir sah, den Kleinen. Verdammte Drecksbande. Nette Nachbarn ausgenommen.

Letzer Blick auf die Kulisse, vor der die letzten Jahre des Lebens stattgefunden haben. Tür zu und raus. Zhongli heißt das nette Örtchen, gesprochen Dschungli. Aber nette Nachbarn gab es eben auch, schließlich bin ich kein Hakka-Hassa. Die Hakka sind übrigens eine nomadische Hochkultur ("Hakka-Vollkultura") vom chinesischen Festland.

Freitag, Februar 17, 2012

Bundespräsident ausversehen zurückgetreten! (Update)

Liebe Leser! Haben Sie sich auch gewundert, wieso unser geschätzter Bundespräsident Wulff eben so plötzlich zurückgetreten ist? Kommen Sie aus dem Staunen nicht mehr raus?
Das  T A I W A N B L O G  hat wieder mal die Lösung.

Man hat ihn hundsgemein hereingelegt! 

Heute Morgen um 6.00 Uhr fand seine Frau diesen (gefälschten) Coupon im Briefkasten des Schlosses Bellevue. Danach war es passiert, Wulff trat in gutem Glauben zurück. Wir sind empört! 



 Foto: Unausgefülltes Duplikat. Mittelklick im Firefox vergrößert.

Empfehlung: Das neue Wahlplakat der CDU:
http://swiss-lupe.blogspot.com/2012/02/das-neue-cdu-wahlplakat.html

Taiwaner vorne und hinten und anne Seite

Im Westen gibt es das Konzept des "personal space", wie nennt man das auf Deutsch? Damit ist jedenfalls gemeint, dass man nicht beliebig nahe an eine andere Person heran geht, sondern einen Abstand hält, so als hätte der andere eine Privatzone um sich herum, in die man nur ungern eindringt. Wissenschaftlich ist das auch vermessen, hier ist eine Karte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/35/Personal_Space.svg. Schon vor längerer Zeit habe ich mal überlegt wieso mir Taiwaner im Umgang, attraktive Damen hier ausgenommen, mehr auf die Nerven gehen als zum Beispiel Deutsche. Mir fiel auf, das ich mich in Gruppen mit Taiwanern deutlich unwohler fühle als mit Deutschen. Nicht immer, aber oft. Die Lösung war, dass sie eben wesentlich dichter an einen herantreten und wenn man als Ausländer auch noch im Fokus der Neugierde der Menschen hier steht, wirkt das manchmal besonders merkwürdig. Auch im Ausländerforum Forumosa.com diskutieren sie es jetzt; offensichtlich teilen andere meine Beobachtung. http://www.forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=107278

 Nicht nur hier guckt der "Deutsche" sauer, wenn der Taiwaner sich so ranschmeißt.

Neulich wieder ein Beispiel: Ich sitze in einem relativ einsamen Park auf einer Bank und beobachte den Inlandsflughafen, weil ich am Sonntag gerade nichts zu tun hatte. Na ja, und weil meine Frau gerade schlechte Laune hatte, grins. Da kommt eine fünfköpfige Taiwanfamilie, alles ältere oder mittelalte. Die wollten auch beobachten und stellen sich direkt vor mich und nicht etwa links neben mich, wo für 20 Leute Platz wäre. Also sitze ich auf den Bank und darf den Hintern eines alten Taiwaners betrachten, keine 50cm vor mir statt Flugzeuge. Oder seinen Rücken. Und wenn man weiß, wie oft taiwanische Herren (und Damen ab Mitte 40) pupsen, dann ist das keine schöne Perspektive. Oder man steht im Aufzug und der Neuankömmling stellt sich manchmal unnötigerweise bis auf beinahe Schulterkonakt ran. Sicher, wenn eine junge Dame ihren Allerwertesten vor einem parkt auf 0.5mm Abstand dann mag das ja nicht weiter schlimm sein, aber meistens nervt es halt. Oder der Nachbar, als wir in die neue Wohnung eingezogen sind, findet uns so interessant, dass er so dicht an Frau und mir vor der Haustür steht (wir wollten die Wohnung verlassen), das wir kaum aus der Tür gekommen sind. Dazu Mund auf und gaffen. Der Punkt ist, auch wenn viel Platz ist, schieben sich die Leute bis auf Millimeter ran. Einmal bin ich über einen großen leeren Platz gegangen und ein alter Mann kommt mit dem Fahrrad auf mich zu. So dicht, dass ich ihm ausweichen musste, sonst wäre er in mich rein gefahren. Mopeds fahren oft so dicht vorbei auf bürgersteiglosen Straßen, dass sich unsere Ärmel berühren. Und das oft mit Karacho. Gut, da kommt noch hinzu, dass die Taiwaner mit Fahrzeugen völlig überfordert sind, aber wieder fällt die unnötige Nähe auf, wenn viel Platz ist. Sicher, wenn die Straße voll ist wollen sie einen sowieso an die Seite drängen denn Rücksicht kennt man hier eigentlich nicht oder kaum.

Soll eigentlich kein Meckern sein, es ist einfach ein kultureller Unterschied und sicher eine Erziehungsfrage, dass die Leute eher lernen sich in überfüllten Städten durchzuschieben anstatt rücksichtsvoll zu sein. Und diese Schieberei bringt einen manchmal zum meckern.

Besonders nett: schmaler, aber sehr langer leerer Gang in der Firma und ein junger Kollege wartet mit seinem aus der Tiefe kommenden Mittagsrülpser, bis sein Gesicht direkt vor meinem ist. Riecht dann nett.

Donnerstag, Februar 16, 2012

Geburtstagsgeschichte

Dieser Tage hatte meine Frau Geburtstag - und erzählte mir aus diesem Anlass eine recht traurige Geburtstagsgeschichte. Sie ist die dritte von vier Töchtern eine Familie aus Taipei, wo der Vater ursprünglich aus China kommt und 1949 mit seinem jüngeren Bruder auf dem Rücken nach Taiwan geflohen ist, das damals gerade noch eine in Auflösung begriffene japanische Kolonie war. Die Geschichte ist nicht die, die hier gemeint ist, auch wenn sie auch recht traurig ist. Vater und Mutter und die Schwester der zwei Brüder blieben zurück auf dem großen Hof in China und als die Kommunisten Einzug hielten und die alte Republik China sich auflöste, stellten sie den Vater im Dorf an den Pranger mit einer Narrenkappe und ließen ihn in der Sonne verdorren. Rache am lokalen Großgrundbesitzer. Die Jungen Pioniere oder wie auch immer die Jugendtruppe hieß soll das damals gewesen sein.

 Taipei (Gewerbestraße in Jonghe)

Jedenfalls hatte es die Familie nun wieder zu Wohlstand in Taiwan gebracht. Die zwei Brüder hielten engen Kontakt in Taipei, der ältere Bruder, der wohl Geld oder Güldenes vom Familienwohlstand aus China mitgebracht hatte, heiratete eine Frau aus dem Süden (heute hier im Blog Schwiegermutter genannt) und die Familie bekam vier Töchter, eine ist davon offensichtlich meine Frau. U.a. trug ein Nudelwagen, in den späten 60ern und frühen 70ern, als Taiwan noch ein armes Land war, zum Familienwohlstand bei.

Und in dieser Zeit, wohl in den frühen 70ern bekam meine Frau von einer ihrer größeren Schwestern ein Geburtstagsgeschenk, nämlich eine aufziehbare Plastikfigur, die auf dem Tisch herumlief und dabei Musik spielte. Ein Geburtstagsgeschenk war für sie damals etwas ganz besonderes, weil ihre Eltern immer ihren Geburtstag vergaßen, weil er ins chinesische Neujahrsfest im Februar fällt oder jedenfalls in die Nähe. Außerdem sagte ihre Mutter immer, die dritte Tochter würde Unglück bringen, was wohl eine Volksweisheit aus dem Süden Taiwans ist. Daher war die dritte Tochter das fünfte Rad am Wagen unter den vier Töchtern und wurde wohl öfter mal vernachlässigt. Daher war die Plastikpuppe das erste und einzige Geschenk, an das sie sich erinnern kann und es wurde ihr so eine besondere Kostbarkeit. Sie erzählte mir vorhin, sie habe die Puppe nur ein einziges Mal aufgezogen und über den Tisch laufen lassen und dazu ganz begeistert von dem tollen Geschenk gesunden und getanzt als kleines Mädchen. Danach habe sie die Puppe sofort wieder ordentlich in der Verpackung verstaut und in den Schrank gelegt. Sie hatte Angst, die Puppe würde kaputt gehen und sie wusste, so schnell würde sie kein neues Geschenk erhalten. Genau gesagt habe sie nie wieder eines bekommen, sagte sie. Und jedes Jahr, wenn die Familie wieder ihren Geburtstag vergaß, habe sie die die Box mit der Puppe aus dem Schrank genommen und sich nur die Verpackung angesehen und habe sich glücklich an den Moment erinnert, an dem sie mit der Puppe gespielt und gesungen habe. Aus der Box hat sie die Puppe bis heute nicht mehr genommen, aus Sorge, die Kostbarkeit könne kaputt gehen.

Mittlerweile war die Familie auch verarmt. Der jüngere Bruder ihres Vaters hatte sich zu einem merkwürdigen Menschen entwickelt, soll getrunken und die Töchter seines Bruders geschlagen haben und verschwand schließlich mit allen Ersparnissen über Nacht, nicht ohne Schuldscheine im Namens seines Bruders zu hinterlassen. Bis in die 90er war die Familie jetzt alles andere als wohlhabend, musste u.a. hohe Schulden abtragen, denn der Weg zur Polizei war nicht möglich, würde die Familie dann doch ihr Gesicht verlieren. Und einen Kriminellen in der Familie zu haben hätte auch manch einem in Chiang Kai Cheks kleinem Taiwanchina seine Karriere verbaut.

Und immer wenn sie andere Kinder mit ihren tollen Geschenken gesehen habe, habe sie an ihre tolle Puppe gedacht, die sie immer noch im Schrank hatte und sich gefreut, dass sie selbst ja auch etwas ebenso tolles habe. Und jeden Geburtsag nahm sie wieder den Pappkarton in die Hand und guckte sich die bunte Bedruckung an. Bis heute steht er da im Schrank, die Puppe, wahrscheinlich damals im Westen ein Billigartikel made in Taiwan für etwa 2 Mark, sorgsam verpackt. Aber für eine kleine Taiwanerin war es eben ein unermesslicher Schatz geworden.

Verdammt, wo habe ich die Taschentücher....

Darf ich es mal kurz sagen...

Der Islam ist mittelalterlich, rückständig und ich finde ihn zum Würgen und Spucken. In Deutschland darf man so etwas nicht mehr sagen, einmal laufen recht viele islamische Radikalinskis rum und die herrschende Politkase und ihr symbiotisch lebender Presseclub hat das ganze zu einem Tabuthema gemacht. Aber die Beweise sind evident: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,815501,00.html 

Es gibt viele Moslems, die den Islam nur wie das aufgeklärte Christentum praktizieren, das ist klar. Kenne ich selber welche. Aber en masse gesehen hat der Islam nie eine bürgerliche Aufklärung gehabt und ist daher ein paar Jahrhunderte zurück. Es ist eine Religion in ihren  F l e g e l j a h r e n  wie damals auch das Christentum mit seinen Folterkellern und Hexenverbrennungen. Und wenn man eine islamische Bevölkerungsschicht im Lande hat, hat man auch die dazugehörigen Probleme. Da bin ich ganz froh, dass hier in Taiwan die angeblich 50.000 bis 100.000 islamischen Fremdarbeiter nicht zu einer Bevölkerungsschicht werden sondern später wieder in ihre Heimat müssen. Klingt unschön, ist nicht "multikulti", aber ist ja auch nur ein Zwischenruf aus dem Osten der Weltscheibe.

Dementi: Nein ich bin kein Rechtsradikaler, mir geht nur der Islam noch deutlich mehr auf die Nerven als der Katholizismus, radikale Mormonen und was es alles gibt. Es lebe die große Urmutter!

Die Bambusgang, die VR-China und das Unterwäschemodel

Manches will man in Taiwan gar nicht so genau wissen. Hier trotzdem ein paar Updates zur "Trippelgate"-Affaire, bei der das japanisch-taiwanische Model (Sängerin wird sie genannt) Makyio zusammen mit mehreren Freunden einen Taxifahrer misshandelt hat: http://bobhonest.blogspot.com/2012/02/rolle-der-presse-in-taiwantrippelgate.html
U.a. hat sich die nordtaiwanische Mafia "Bambusgang" eingemischt, dadurch hat auch die VR-China ihre Finger im Spiel mit anti-japanischen Aktionen. Das will man lieber gar nicht so genau wissen. Also bitte ignorieren. Wie sagt meine Frau immer: Die Bambusgang erwähnt man nicht. Also pssssssssssssssst...

Trotzdem lebt man als Normalbürger in Taipei von all dem unbehelligt und die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig, Straßenraub gibt es praktisch keinen. Man kann hier nachts durch die Gegend wanken und nichts passiert. Soll man sich da bei der Polizei oder Politik* bedanken oder lieber bei der Bambusgang*. Hmmmm.....


* Ein Schelm, wer KMTBamb... äh KMT und Bambusgang in Taipei miteinander gleichsetzt.

Mittwoch, Februar 15, 2012

Hose vergessen

Immer wieder wundere ich mich über die Angewohnheit vieler junger Kolleginnen hier fast exhibitionistisch durchs Büro zu laufen. Aktuell hat eine neue Kollegin eine kurze Hose an, die ich ganz klar als Unterhose definieren würde. So ein durchsichtiges Spitzending das bis zum obersten Oberschenkel geht, schwarz. Völlig durchsichtig und sieht ganz klar nach altmodischer Unterwäsche aus. Durch die schwarze Strumpfhose ergibt sich erfreulicherweise eine gewisse Blickdichte, aber ich finde den Aufzug wirklich unangemessen. Insbesondere weil die junge Kollegin Anfang Zwanzig ist. Und die Leute sehen hier immer für meine Augen etwas jünger aus, daher sehe ich einen Teenager ohne Hose vor mir, wenn sie über den Gang wandelt. Automatisch möchte ich ihr eine Jacke reichen zum Umbinden, denn mit gefühlten Borderline-18 oder so erscheint mir ihr Anblick wirklich völlig daneben. Eher peinlich eben. Hier in Taiwan ist dieser Aufzug für junge Frauen aber scheinbar akzeptabel, auch Damen mit Kundenkontakt setzen ihn durchaus als verkaufsfördernde Maßnahme ein, wenn die europäischen oder amerikanischen Herren hier zu Besprechungen ins Büro kommen.
Wenn ich hier Oberhäuptling wäre, gäbe es für die schlimmsten Fälle eine Leihhose.
Jetzt muss man wieder für deutsche Leser erklären, dass TaiWAN nicht ThaiLAND ist und das die jungen Damen hier brave Büroarbeiter sind, die keinesfalls mit jedem.... Es ist wohl eher eine Modefrage hier, was als tolerabel gilt und was nicht.

Montag, Februar 13, 2012

Die Vorzüge von Taiwan

Wie erst neulich wieder thematisiert ist Taiwan in der Vorstellungswelt vieler Deutscher irgendwie ein armes verlaustes Land unter Palmen, wo hohlwangige Prostituierte mit rostigen Blechbüchsen auf wilde Affen werden. Das hat mit der Wahrheit überhaupt nichts zu tun. Oder nicht mehr als würde man bezüglich Deutschland an felltragende verlauste Germanen denken, die sich mit den alten Römern prügeln und gerade den zweiten Weltkrieg vorbereiten. Macht keinen Sinn? Das mit der Blechbüchse und Taiwan ebensowenig.

 Taiwan ist schwer in Ordnung. Echt! Hier will meine Frau zwar von hinten den Bären auf der Computermesse schlagen, aber mehr ist das ganze Jahr über nicht passiert 2010. Und sogar Heise traut sich hier her (Hintergrund).

Politisch(geographisch, Bevölkerung): Taiwan heißt mit richtigem Staatsnamen eigentlich "Republik China", erstreckt sich aber nur über die Insel Taiwan/Formosa und ein paar kleinere Inselchen. Hat für seine 23 Millionen Einwohner eine parlamentarische Demokratie mit freien Parlamentswahlen (seit 1992) und freien Präsidentschaftswahlen (seit 1996), weitgehende Gewaltenteilung (auch in Deutschland ist die Gewaltenteilung nicht vollständig) und eine im Wesentlichen unabhängige Justiz (auch in Deutschland ist sie sicher nicht völlig unabhängig von der Politik).

Kann man da noch verbessern? Sicher kann man, in Deutschland auch. Aber politisch gehört Taiwan zu den Vorzeigeländern Asiens.

Wirtschaftlich: In Taiwan gibt es einen breiten Mittelstand, der große Teile der Gesellschaft ausmacht. Florierend sind der Dienstleistungssektor und der Mikroelektroniksektor. Taiwan ist das Ingenieurbüro für die weltweite Computerindustrie. Während die Fabriken in der VR China stehen (weil man in Europa und USA auch keine taiwanischen Löhne mehr zahlen will) sitzen in Taiwan die Ingenieure, die die Computer (im Wesentlichen die Motherboards) entwerfen. Elektronische Komponenten und Computerchips werden auch in Taiwan noch gefertigt. Die in Taiwan entworfenen und in China gefertigten Laptops/PCs/Tablett-Computer/Smartphones haben dann im Laden in Deutschland und anderswo alle möglichen Markennamen draufstehen, meist amerikanische, japanische oder europäische, auch taiwanische (etwa "Acer" und "Asus").

Ist das Zeug aus Taiwan billiger Schrott? Nein, es sind gut gemachte industrielle Massengüter wie fast alles heute, die sich nach den Anforderungen und Preisvorstellungen der Kunden in USA/Europa/Japan richten. Ein Notebook etwa muss billig und leistungsfähig sein und nicht vor 5 Jahren unter den Fingern zerbröseln. Anderes will heute keiner mehr bezahlen (und wer will schon Rechner 20 Jahre lang benutzen?)

Soziales: Kriegen die "armen taiwanischen Arbeiter", von denen man merkwürdigerweise in der Vorstellungswelt der Deutschen (etwa in Foren) immer wieder liest, also einen Hungerlohn bezahlt?
Nein! Fabrikarbeiter gibt es in Taiwan sowieso eher wenig, weil die Produktion aus Kostengründen (und hier diktiert der Kunde aus USA/Europa/Japan die Preise!) längst schon nach China abgewandert ist. Ein in der Computerindustrie arbeitender Taiwaner ist gesetzlich krankenversichert mit sehr niedrigem Beitrag (25 Euro umgerechnet pro Monat oder weniger!), hat eine gesetzliche Altersversorgung (vor ein paar Jahren eingeführt) und verdient vielleicht die Hälfte oder auch nur ein Drittel von dem was ein Deutscher in dem Job bekäme. Aber die Preise sind hier auch viel niedriger, je nach Gütern die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel oder weniger. Auch wenn manche Elektronikprodukte (etwa Kameras) ähnlich viel kosten wie in Deutschland (auch japanische Autos zum Beispiel), so hat man in Taiwan sehr günstige Konditionen (etwa 3 Jahre 0%-Finanzierung) und dafür kriegt der Taiwaner halt Essen, Kleidung und alles mögliche andere billiger. Mieten sind relativ teuer (umgerechnet 400 Euro für eine so-da-la Dreizimmerwohnung in Taipei), daher ziehen Taiwaner erst nach Heirat als Doppelverdiener in eine Wohnung und Großmutter kümmert sich um die Kinder.

Könnte man das verbessern? Sicher, aber den Taiwanern geht es jetzt schon so gut, dass sie neue japanische Mittelklassewagen fahren und auf Haiwaii, in Toronto und Heidelberg Urlaub machen.

Gibt es in Taiwan auch arme Leute/Bettler? Bettler sieht man praktisch nie. Manche meist ältere Leute (die noch keine Rente haben, weil es das damals noch nicht gab) leben scheinbar von der mageren Stütze und verdienen sich durch Aufsammeln und Verkaufen von Recyclingmaterialien etwas dazu.

Könnte man das verbessern? Sicher! Desto besser die Wirtschaft läuft und mit der neuen Rentenversicherung werden diese Leute sicher immer weniger werden. Aber es geht ihnen heute schon besser als ihren "Kollegen" irgendwo sonst in Asien (von Japan und Korea mal abgesehen). Die meisten Leute schaffen es mit einer der unzähligen Garküchen Geld zu machen, wenn sonst nichts geht. Das ist schon ein kleines Wunder in Taiwan, wie man überall Garküchen sieht und alle sind voll (weil das Essen billig ist und nur wenige kochen).

Gibt es Armutsprostitutionszene in Taiwan? Nein, das ist ThaiLAND gottverdammt noch mal. ThaiLAND, früer Siam genannt, das verdammte Ding wo die deutschen Rentner 20jährige Freundinnen haben in Pattaya, wo der greise König residiert und das Militär immer mal wieder putscht. ThaiLAND, nicht TaiWAN/Republik China. Wer hier nach TaiWAN/Formosa/Republik-China als deutscher Tourist herkommt und Sex kaufen will, der muss ganz schön lange suchen und die paar Asphaltschwalben die es gibt, rennen meist schreiend wegen der langen Nase weg.

Gibt es Slums? Was die Deutschen immer mal wieder für Slums halten sind die Mittelklassewohnblocks mit ihren hässlichen grauen Fassaden. Sie haben funktionierend Wasser und Strom, sind wetterdicht und erdbebensicher. Also keine Slums, auch wenn sie im Vergleich zu deutschen Wohnblocks etwas verschmuddelt sind.

Kriminalität: Praktisch keine Straßenkriminalität. U.a. wohl auch weil wegen weitestgehend fehlender harter Drogen die Beschaffungskriminalität im Wesentlichen weg fällt. Einbrüche soll es recht viele geben, aber in Deutschland bin ich diesbezüglich auch schon mehrfach ausgeplündert worden. In Taiwan noch nicht, teu teu teu. Taiwan hat eine große Telefonbetrügerszene. Aber hier kann man einfach auflegen.

Toller Reisebericht über Taiwan: http://www.weltrekordreise.ch/p_asid_tw.html, http://www.weltrekordreise.ch/p_asid_tw2.html und http://www.weltrekordreise.ch/p_asid_tw3.html. Wegen dem Bericht über die Weltreisenden in Erics Kambodschablog bin ich drauf gestoßen.

Rolle der Presse in Taiwan/Trippelgate Endlosgeschichte (Update)

Die Medienkampagne in Taiwan gegen den japanisch/taiwanischen Showstar Makyio (http://health.huanqiu.com/star/2011-04/1626642.html), die scheinbar zusammen mit zwei Freundinnen und ihrem Boyfriend, einem japanischen Nachtclubbesitzer, einen Taxifahrer schwer verletzt hat (Freund soll geboxt haben und sie die hoben Absätze benutzt haben, autsch), nimmt solche Formen an wie man sich das in Deutschland wohl nicht vorstellen kann. Höchstens wenn Aliens landen vor dem Kanzleramt könnte ich mir so einen Wirbel vorstellen. Immer wieder und wieder unscharfe Bilder von irgendeinem Taxi, man sieht Gestalt darum herumturnen und erkennt nichts. Der Sprecher belehrt, dass jetzt Makyio dieses und jenes tut. Dann die Bilder wie sich der japanische Boyfriend auf den Boden kniet und mit dem Kopf den Boden berührt in einer Demutsgeste vor der Presse. Makyio im schicken blauen Überwurf und ihre Freundinnen knicken in der Taille um 90 Grad vor der Presse ein. Makyio und Mama verweint wie sie die Mama vom Taxifahrer um Verzeihung bitten. Alte Fernsehinterviews von Makyio und Boyfriend zur Auflockerung. Dann mal andere Nachrichten: Alte Berichte, in denen andere Showstarts mit dem Gesetz in Konflikt kommen oder Unfälle haben. Andere Showstars aus den 90ern beim rituellen Familie-um-Vergebung-bitten, bei der Festnahme etc.
Makyio tanzt. Makyio in Handschellen oder degleichen. Makyio weint. Der Boyfriend kniet. Und wieder von vorne.

Einen Prozess braucht hier keiner mehr machen, die ist längst verurteilt, auch wenn die Presse schreibt das erst der Staatsanwalt die Anklage eingereicht hat (http://sg.entertainment.yahoo.com/news/prosecutors-demand-4-prison-sentence-makiyo-074004606.html) und vier Jahre Haft fordert für Makyio und sechs für den Japaner.

Japaner? Ach ja, Taiwaner werden gezeigt, wie sie vor den japanischen Vertretung demonstrieren. Die Ausländerkarte haben sie den Beschuldigten nämlich auch zugeteilt. Und mit der ist man vor Gericht sowieso schon verurteilt.

Zu letzt fiel mir das auf am Beispiel eines Briten, der unlängst wegen Tunkenheitsfahrt mit Todesfolge zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist (http://bobhonest.blogspot.com/2011/02/englisches-todesfahrer-vor-gericht-in.html), hier waren die Beweismittel mehr als uneindeutig, u.a. gab es eine Aufnahme, die den Engländer auf dem Beifahrersitz seines Wagens zeigte. Aber die Presse brachte und das Gesicht des Briten am laufenden Band, die Presse berichtete vom unverschämten Ausländer, der sich weigert, seine Schuld einzugestehen (muss man scheinbar hier) und nicht mal der Familie des Opfers große Geldsummen bietet und ins Ausland flüchten wollte (scheinbar eine unsinnige Fluchtgeschichte, die die Presse sich selbst ausgedacht hatte), so dass sogar meine Frau furios wurde und Tag und Nacht vom pösen Ausländer redete.

Ausländer sind für die Taiwanpresse bannig interessant und wer hinreichend im Fokus steht, ob nun Showsternchen oder einfach irgendeine Langnase, der braucht eigentlich in Taiwan keinen Anwalt mehr. Die Presse hat das Urteil längst gesprochen und ein Richter würde wohl einen kleinen Volksaufstand riskieren, wenn er den Angeklagten freisprechen würde. Womit ich nicht gesagt haben will, dass Engländer oder Makyio unschuldig sind/waren. Irgendwie erinnern Prozesse in Taiwan an die in "Cardassia" aus der Star Trek-Serie. Das Urteil steht schon fest und fürs Volk wird ein Spektakel veranstaltet. Positiv: Man kann als Angeklagter vor Gericht nicht so viele Ausflüchte haben. Doch wehe man ist nicht ganz so schuldig, wie die Presse das beschlossen hat...

Ach ja, wie der Presselink oben sagt, hat der Taxifahrer den Tätern bereits verziehen. In Taiwan ist es oft ein eleganter Weg, die Schuld anzuerkennen, rituelle Demutsbesuche zu machen, finanziell außergerichtlich zu entschädigen. Dann bekommt man oft ein mildes Urteil. Obwohl hier die große Pressekampagne das sicherlich erschwert.


Ähnlicher Bericht: 
Ludigel besucht eine Gerichtsverhandlung (gegen die "Schwiegermutter-Gangster"): http://bobhonest.blogspot.com/2011/01/ludigel-vor-gericht-in-taiwan.html 

Update: Scheinbar bedient sich auch die Polizei der Presse, um eine Vorverurteilung von Verdächtigen zu erreichen. Ein Polizei"beamter" hat offenbar ein Beweisvideo in dem Fall an das Fernsehen gegeben anstatt zu den Akten zu nehmen: http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2012/02/12/2003525256. Na ja, so geht es auch. 


Ein Exboss der Taipei-Triade "Bambus-Gang" will Geld an den Taxifahrer spenden: 

Wie wäre einem da als Empfänger zu mute? Vorsichtshalber ablehnen? Ungesund wegen Gesichtsverlust des Gebers. Annehmen? Man steht in der Schuld vom "Weißen Wolf" der Bambugang. http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2012/02/11/2003525188
Politisch ist das Ganze auch. Der "Weiße Wolf" lebt mittlerweile in China und ist dort Chefe einer Organisation, die sich für den Anschluss von Taiwan an die VR-China einsetzt und wie die Taipei Times schreibt, ist er mit der Taxifahrergewerkschaft Taiwans verbandelt. Und die macht jetzt antijapanische Demos vor der japanischen Vertretung in Taiwan. Was wiederum der VR-China gefällt. Man will sowas gar nicht so genau wissen.

Freitag, Februar 10, 2012

Trippelgate Taiwan, neue Enthüllungen

Makyio, taiwanisch-japanische "Sängerin", die relativ wenig singt, aber viel in Magazinen zu bewundern ist, hat Taiwan einen herrlichen Boulevardskandal beschert. Wie berichtet (http://bobhonest.blogspot.com/2012/02/xiaojie-tritt-taxi-taxifahrer-liegt-im.html) malträtierten sie und ihr japanischer Boyfriend einen Taxifahrer, der jetzt unter anderem mit Abdrücken von hohen Absätzen im Kopf auf der Intensivstation liegen soll. Auslöser des Streits zwischen Fahrgästen und Fahrer war, so gab mir meine Frau heute ein Update, dass Makiyo und ihr Freund immer schneller und schneller mit dem Taxi rasen wollten und den Fahrer schließlich aufforderten, mit Affenzahn durch rote Ampeln zu rasen. Weil sie aber auch den Sicherheitsgurt nicht benutzen wollten auf der Rückbank, forderte der Taxifahrer die Hupfdohle und ihren Freund auf, das Taxi zu verlassen. Als Folge davon hat er jetzt keine Zähne mehr, Absatzlöcher im Kopf, gebrochene Rippen und zahlreiche weitere Verletzungen, da er von dem Showsternchen und ihrem Freundchen synchron bearbeitet wurde.
"Wenn ich trinke werde ich immer so wild", soll Makiyo den Medien erklärt haben, sagte mir meine Frau heute morgen. "Und ich trinke immer viel, für eine halbe Million Taiwandollar pro Nacht (etwa 12.500 Euro)." Na, die scheint ja einen klasse Anwalt zu haben, der ihr 1A PR beibringt.

 Wann wird es gefährlich, wann treten die Damen aus? Hier ein Ratgeber für den Expat in Asien. Im Bild oben herrscht noch keine Gefahr.

Aber wahrscheinlich ist das diese "Ich bereue alles und will mich bessern" Tour. Einstweilen musste sie sich ungeschminkt (Oh Gott!) und unter Tränen zusammen mit ihrer Mutter (man achte auf das Familienprinzip) vor der Opferfamilie verbeugen. Auch der japanische Boyfriend musste im 90-Grad-Winkel vor der Presse einknicken, mit einem kleidsamen Sweatshirt mit Aufdruck "FITCH". Was das nun wieder heißt.
Ich stellte mir grafisch eine durch Champagner wildgewordene Makiyo vor, die immer "schnellel und schnellel" will und bakam schon fast Mitleid mit ihrem Boyfriend. So steuerte ich gedankenverloren den Wagen heute morgen durch Taipeis Berufsverkehr. "Fahr nicht so langsam!", mahnte da gleich meine Frau.

Bei der Dame rechts ist schon Obacht angebracht. 2010 auf der Computex habe ich zur eigenen Sicherheit einmal diese Studie angefertigt.

Übrigens sollen die Taxis jetzt Aufkleber bekommen. "Bitte angurten, im Weigerungsfall aber nicht den Fahrer an den Kopf schlagen!". Na, klarer geht es nicht mehr.

Sängerin Makyio singt wieder mal nicht, sondern liegt irgendwo im Bikini auf der Veranda herum: http://www.scenicreflections.com/download/465755/cute,japanese_actress,Makiyo_Kawashima,bikini,2_Wallpaper/

Sängerin Makiyo singt nicht, sondern stolpert im Nachthemd durch einen Fluss: http://www.raqu.com/Article/perfume/culture/200609/92124.shtml

Diese Entspannte Beinhaltung ist schwer einzuschätzen. Wirkliche Ruhe oder kurz vorm überraschenden Tritt?

Prominente haben es schon schwer. Meine Frau machte sich übrigens große Sorgen in der Sache. Unser Sohn, am 01.07. geboren, soll die ganze Nacht gesungen haben, sagte mir meine Frau heute Morgen. Und getrunken. Allerdings nur Milch aus der Flasche. "Nicht, dass er Sänger werden will", sagte sie sorgenvoll. Am Ende muss er dann eine orangehaarige Psychoxiaojie heiraten die immer schneller und schneller will. Der arme Kerl.

 Hier herrscht höchste Gefahr. Nichts wie weg!!!!!



k e i n e  W e r b u n g
Leider machen wir ja keine Werbung in diesem Blog. Sonst hätte ich eine Partnerschaft mit Amazon.de und würde diese Woche den "Toilettensitz Miami-Holzkern" (mit Absenkautomatik) anpreisen (http://www.amazon.de/WC-Sitz-Toilettendeckel-Motiv-Holzkern-Absenkautomatik-Samui/dp/B0074UQMDI/ref=sr_1_45?s=baby&ie=UTF8&qid=1328835587&sr=1-45). Das wäre sogar was fürs Schloss Bellevue, wo sie ja das feine Leben gewohnt sind.

Mittwoch, Februar 08, 2012

Xiaojie tritt Taxi, Taxifahrer liegt im Koma (Update)

Update (jap.: "Uppedato"): Wie mich meine Frau gerade informierte, hat ein anderes Fahrzeug mittels seiner Armaturenbrett-Kamera aufgezeichnet, wie Sängerin/Model/Ententreter Makyio den Taxifahrer mit ihren hohen Absätzen gegen den Kopf tritt, während dieser am Boden liegt. Er soll mit Absatzabdrücken auf der Intensivstation liegen. Makyio hingegen gibt an, der Fahrer habe sie beim Bezahlen an die Brüste gefasst und sie habe ihn nie berührt. 
Und hier ist Makyio mit Seifenschaum bekleidet, wieder ohne zu singen (http://www.youtube.com/watch?v=lDsVtc4n8kI). Ich höre eh nie hin bei der Singerei. Die piepsen immer "Woa Ei Nie", allesamt in den Samstagabendshows. Nur die Kräftige mit dem Bürstenhaarschnitt nicht. Die hat einen deutschen Freund. Sagt meine Frau.

Und hier singt die Sängerin schon wieder nicht: http://dz.adj.idv.tw/thread-8708-1-1.html



Taiwan bewegt heute eine tolle Boulevardstory ungemein. Eine Entertainerin namens Makyio, die halb Japanerin und halb Taiwanerin ist, weilte die Tage in Taipei und wollte zusammen mit ein paar anderen Entertainer-Hupfdohlen und einem kräftigen japanischen Herrn ein Taxi besteigen, alle waren wohl angetrunken. Nun gilt ja seit dem 01. Februar dieses Jahres die Regel, dass man sich in Taiwan auch hinten auf der Rückbank im Auto anschnallen muss. Was nun so eine bekannte Hupfdohle ist, die will sich nicht unbedingt anschnallen. Das kennt man noch von "Lady Di", die sich lieber um einen Tunnelpfahl wickeln ließ, als den Gurt zu benutzen. Taiwanische Taxifahrer sind in der Regel kratzige Kerle, sie kauen rote Betelnüsse, spucken roten Priem in einen dicken Pappeimer und lassen sich in der Regel von keinem dumm kommen.

 Besser in Ruhe austreten lassen: Taiwanerinnen

Jedenfalls wollte sich Makyio nicht anschnallen und soll sich mit dem Fahrer gestritten haben, der auf Anschnallen bestand. Makyio stieg schimpfend aus, so heißt es, und soll von außen die Taxitür getreten haben. Da wollte der Taxifahrer mit dem Handy die Polizei rufen. Makyio höchstselbst soll ihm dann das Handy entrissen und weggepfeffert haben und ihr japanischer Begleiter hat dann den Droschkenfahrer verhauen. Angeblich soll er im Koma liegen. Und Makyio und ihr Begleiter dürfen nicht zurück nach Japan, wo sie wohl logieren, sondern beide mussten in Polizeigewahrsam. Das Taiwan-TV bringt laufend eine verdattert guckende Makyio, die ungeschminkt kaum zu erkennen ist und die offenbar abgeführt wird. Dann sieht man noch mehrere verkatert aussehende andere Damen, die sich rituell vor den Kameras verbeugen und einen stämmigen Herrn, der nach Taiwanart dem Pöbel vor dem Polizeirevier vorgeführt wird, damit diese auf ihn einschlagen und ihn beschimpfen können.

So nimmt die Gerechtigkeit ihren Durchlauf und wer Makyio aus allen Blickwinkeln ohne Gurt und Handschellen begutachten will, kann das bei untenstehenden Links tun. Rein zur Information. Hust.

http://asiagallery.blogspot.com/2010/11/makiyo-kawashima.html

http://womenasu.blogspot.com/2011/07/beautiful-japan-actress-makiyo-in-bra.html

Infoartikel zum Trippelgate: http://news.asiaone.com/News/Latest%2BNews/Showbiz/Story/A1Story20120208-326489.html

P.S.: Makyios neues Album soll "Girls Power" heißen. Da ist sicher das "s" zu viel grammatikalisch gesehen. Oder es bezieht sich auf beide Füße.

Dienstag, Februar 07, 2012

Schneeflotttchen aus Taiwan

Bekennen wir uns diese Woche zum Niveautiefpunkt, wieso auch nicht. Wer jedenfalls eine junge taiwanische Freundin hat, wird wahrscheinlich mit ihr nicht so oft an Schneewittchen und die Sieben Zwerge denken. Jedenfalls wenn er bei geistiger Gesundheit wäre (was natürlich in Taiwan nicht unbedingt ein Vorteil ist). DIESE junge Taiwanerin hier zwingt ihre Partner jedenfalls stets und ständig an Schneewittchen zu denken. Keine Sorge, die Fotos sind jugendfrei, gerade noch. Man sieht eh nur Disney-Zeug:
http://www.dailymail.co.uk/femail/article-2095917/A-Dopey-Snow-White-Seven-Dwarfs-fan-gets-ENTIRE-CAST-Disney-film-tattooed-back.html
Gefunden wie so oft im Ausländerforum Forumosa.com

Ich finde ja, dass sich Mutter-Natur/Gott/Wer-auch-immer mit den Taiwanerinnen eine solche Mühe gegeben hat, dass Modifikationen eigentlich völlig unnötig sind. Aber bitte....

Montag, Februar 06, 2012

Mach's gut, BTJUNKIE, ab nach Walhalla (Update)

Bittorent ist ein bei den sog. Contentbesitzern, also den Medienkonzernen ein verhasstes Medium. In Windeseile könnte man sich per Bittorrent alle möglichen Dinge gratis auf den PC holen, hier ist der Kommunismus mit der Vergesellschaftung des Eigentums voll ausgebrochen, oder eben auch der Replikator, der bei Star Trek im Fernsehen Musikinstrumente und Essen und Trinken repliziert, in der digitalen Welt aber immerhin hoch Bits und Bytes. Über einschlägige Bittorrentwebseiten gibt es den Spiegel elektronisch und werbefrei, gibt es Software, TV-Serien aus den USA und Spielfilme, manches sogar bevor es im TV oder im Kino lief. Wenn ich das hier alles weiß, heißt das nicht, dass ich hier aus dem Nähkästchen plaudere und zugebe in Taiwan heimlich die Schwarzwaldklinik heruntergeladen zu haben, sondern jeder kann ja Bittorrentwebseiten aufrufen und dort mal gucken was es gäbe, wenn man denn ein das Urheberrecht verleugnender Haderlump wäre. So als wäre nebenan ein Schlaraffenland, aber man selbst sitzt bei McDonalds, muss für meist schlechteres und weniger bezahlen, sieht aber, wie durch die Scheibe den Menschen gratis gebratene Tauben in den Mund fliegen. Aber man greift nicht zu sondern bezahlt, schließlich ist auch dem Expat in Asien die Gema und das Urheberrecht wichtig.

So...... es gibt aber auch legales. bei BTJUNKIE (http://btjunkie.org/goodbye.html) habe ich erst neulich nach den Star Trek Fanproduktionen gefischt, die es einigermaßen legal gibt, denn sie werden kostenlos angeboten zum Gratisdownload und Paramount als Rechteinhaber der Star Trek-Seite akzeptiert das, schließlich sind es ja Laienproduktionen und nichts von Paramount/CBS selbst.

Und jetzt? Die Contentinhaber, die schon manche alleinerziehende Mutter auf hunderttausende Dollar verklagt haben, weil der Junior ein paar Popsongs heruntergeladen hat, oder neulich eine Oma, die angeblich Punkrock illegal gehört hat (die hatte nichtmal einen Router oder Computer) erfolgreich verklagt haben, haben die Webseite offensichtlich unter Drohungen aus dem Web gefegt. Gut, es gibt noch andere.

Die Contentmaf.... inhaber setzten dabei Spionagefirmen ein, die Bittorrentverkehr, Emule und anderes abhören und dann die Leute verklagen. In meinem ehemaligen Techblog habe ich mal beschrieben, wie man den Bittorrentverkehr abhörfrei machen könnte, die Seite aber mittlerweile abgeschaltet, denn es war nur als Gedankenspiel gedacht, vom Standpunkt des Informatikers, wie Anonymität im Internet auch beim Download herstellbar wäre, denn Privatsphäre ist doch ein hohes Gut. Oder sollte es sein. Denn wer weiß schon, ob so eine Spionagefirma mich nicht beim legalen Download beobachtet und dann trotzdem verklagen lässt. Gerade wo Beweise gegen Filesharer scheinbar nicht mehr gebraucht werden heutzutage.

Aber auch mein Techblog habe ich aus Sorge vor Klagen der Contentinhaber längst abgeschaltet. Und jetzt ist auch noch BTJUNKIE weg. Na, da kaufe ich zur Belohnung gleich ein paar DVDs, damit die so richtig Geld verdienen ;-)

UPDATE: Ausschnitt aus dem Programm von BTJUNKIE (Tipps aus der Leserschaft)

HEISSE HÖSCHEN IM FÜHRERBUNKER  Die letzten Tage von Primero Lider El Adolfo. Paraguay 1992. In Deutschland verboten.
NAUGHTY NURSES pt. 1-117  Ab Teil 96 ist irgendwie die dramaturgische Tiefe verloren gegangen, sagen manche Blogleser
JAPANESE PERVERSIONS pt. 345: Mit iGitt auf iGallop, mit der berühmten Darstellerin Akuwa Hiotokawatsenomatakanawama (45), wieder mal im Schulmädchenkostüm, ihr Partner Hattu EinuDicku steht mit elektronischen Bauteilen bereit
JAPAN EXZESS 764: Haiwatnedummukuhu Aigezzagehtalosawiegeschmiertu wird von ihrem Partner Kaumu Dicku mit einer Stehlampe und einem eletrischen Taschenwecker bearbeitet. Nur für starke Nerven.
SCHOPENHAUER UND DIE WILDEN JAHRE DER PHILOSOPHIE 385 S., mit ganzseitigen Abbildungen. Wippenscheuer und Kittsch, eBook
TSCHECHIEN COLLECTION: Die hauen sich immer. In allen 30 Filmen. Irgendjemand sollte da mal einen Therapeuten vorbeischicken.
TAIWANESE WET DREAMS 3 Stunden slow-Motion-Aufnahmen von Motherboards. Höhepunkt ist ein Closeup auf einen SUPER-IO. Und wenn die USB-Schnittstelle auseinandergenommen wird spielt romantische Musik im Hintergrund. Nur für taiwanische Herren geeignet, die unter 32 sind (ab 32 heiraten sie dann plötzlich)

BTJUNKIE; Rest in Peace.

Donnerstag, Februar 02, 2012

Tierschützer in Taiwan: Xiaojies in Kampfstimmung

Tierschutz in Taiwan liegt durchaus noch im Argen. Die chinesische traditionelle Medizin hat wohl geraspelte Sonstwas-Tierteile im Angebot (ich hatte mal geraspeltes Seepferdchen vorgesetzt bekommen als Heilmittel, grumpf!) und es gibt massenhaft Straßenhunde, die bisweilen noch übel in den Tierasylen behandelt werden. Aber soll man deshalb Taiwan boykottieren, wie im vorherigen Blogartikel (http://osttellerrand.blogspot.com/2012/02/taiwan-boykottieren.html) vorgefunden?*** Taiwan ist eine parlamentarische Demokratie mit entwickelter Zivilgesellschaft und es gibt eine extrem aktive Tierschützerszene - die lustigerweise fast nur aus Frauen besteht******. Die geben große Teile ihres Gehalts für Tierrettung aus - ist es da sinnvoll Taiwan komplett zu verdammen?  Zumal andere Länder viel schlimmer sind. In Korea ist zu Tode gefolterter Hund eine Spezialität, weil das Adrenalin das Fleisch zarter machen soll. In China werden junge Katzen lebendig gehäutet und gleich serviert, sucht euch die Links selber raus, ich habe gerade gefrühstückt.

Tierschutzdemo, meine Frau ist hinter dem englischen Pappschild, im Vordergrund Regierungsvertreterin

Wer also den Tierschutz in Taiwan fördern will sollte einfach mit taiwanischen Tierschützern reden und fragen was er machen kann, anstatt nach Gutsherrenart alle Taiwaner zu verdammen. Taiwan ist ein sich ständig entwickelndes vitales Land, erst 1999 hat man hier den Umweltschutz entdeckt und es gibt immer irgendwo Fortschritt in der Hinsicht. Verdammnis haben die friedlichen und der Welt aufgeschlossenen Taiwaner nun wirklich nicht verdient.

 Nur hier ist Tierschutz unnötig

Die Tierschutzszene in Links:

Taiwanische Tierschützer gegen das religiös bedingte Mästen von Schlachtschweinen:
http://www.taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2012/01/21/2003523758  

Webseite einer der taiwanischen Tierschutz-Orgs (es gibt viele!):
http://www.east.org.tw/

Eine von einem Ausländer gegründete Tierschutz-Org in Taiwan (Sean McCormack aus Großbrittanien hat damit schon die zweite ins Leben gerufen.):
http://www.spca.org.tw/ Auch Taiwaner arbeiten da mit!

Und die erste von Sean gegründete Org, die jetzt viele Taiwaner als Mitglieder hat und primär Straßenhunde rettet:
http://www.animalstaiwan.org/

Sean ist ein sehr netter Mensch, den Frau und ich mal zum Tee getroffen haben. Damals hatten wir noch unsere eigenen Org, (http://stray-dogs.org/), die leider zur Zeit inaktiv ist, weil Frau und ich aus beruflichen und privaten Gründen keine Zeit mehr haben. Unsere Exmitglieder (Taiwaner) machen jedoch alle weiter, allerdings jetzt als Freischärler und nicht mehr als Org; wir sind immer noch in Verbindung und lassen unsere eigene Org hoffentlich irgendwann wieder aufleben.

Und hier viele, viele taiwanische Tierschützer auf einer Tierschutzdemo vor dem Regierungssitz in Taipei: http://bobhonest.blogspot.com/2009/11/protest-at-executive-yuan-pics-and.html


*** Auch aus den frühen 90er-Jahren finden sich noch Boykottaufrufe im Netz gegen Taiwan aus Tierschutzgründen. Seither hat sich natürlich sehr viel verändert hier.

****** Ein regierungsnahes Magazin schrieb einmal von Taiwans modernen Frauen und eher traditionellen Männern. Aber das ist ein anderes Thema.

Und so ganz tot ist unsere eigene Tierschutz-Org auch nicht. Meine Frau schreibt gerade eine Dissertation über die privaten inoffiziellen Hunde-Asyle in Taiwan und will darin ein betriebswirtschaftliches Modell zur offiziellen Anerkennung dieser Tierasyle vorstellen. Echtes akademisches Neuland, woll!

Mittwoch, Februar 01, 2012

Taiwan boykottieren!

Vorhin stolperte ich beim Lesen über ein deutschsprachiges Blog einer Redakteurin einer deutschen Zeitung, indem die Autorin angibt, Produkte aus Taiwan ohnehin schon zu boykottieren (so als sei das etwas Selbstverständliches) und die religiös bedingte Züchtung von extrem schweren Mastschweinen als weiteren Grund angab, Taiwan zu boykottieren (http://blog.nz-online.de/tiergarten/). Bei allem Verständnis für Tierschutz fuhr mir hier der Schreck in die Glieder. Sind die Deutschen jetzt schon so politisch überkorrekt, dass sie jetzt sogar schon Taiwan boykottieren? Ist das etwa eine richtige Bewegung geworden? Und wieso? Weil wir so einen alten König haben, der das Militär nicht unter Kontrolle hat und in Pattaya so viele Prostituierte herumlaufen? Ach nein, das ist ja Thailand und nicht Taiwan. Hoffen wir, dass die Boykoteure das auch so genau wissen.

 Boycottwürdig? Taiwan.

Es scheint sich aber nur um Einzelfälle zu handeln, nicht weiter schlimm, jeder kann frei entscheiden, was er kauft oder nicht. Ich etwa kaufe nie Landminen aus Paraguay. Keine Ahnung ob es welche gibt, aber die kommen mir nicht ins Haus!

Manche elektronisch verwirrte junge Menschen suchen Computerhardware, die nicht aus China/Taiwan kommt, unter anderem wegen "Unterdrückung des eigenen Volkes" oder wegen Schadstoffen (http://extreme.pcgameshardware.de/komplette-rechner-zusammenstellung-und-praxisprobleme/30953-hardware-die-nicht-aus-taiwan-oder-china-kommt-hilfe.html, http://www.pcmasters.de/forum/monitore-und-pc-peripherie/33293-pc-maus-und-tastatur-nicht-aus-china-taiwan.html), da kann man vielleicht eine PDP11 aus den 70er Jahren empfehlen oder irgendeinen 70er-Jahre (und vermutlich 80er-Jahre) Großrechner, sonst wird es da schon sehr schwer.

Taiwan ist eine parlamentarische Demokratie mit allgemeiner gesetzlicher Krankenversicherung, die Leute machen oft Urlaub in Heidelberg, Paris und sonstwo und gerade in der Computerindustrie müssen sich Hersteller wie der wo ich arbeite nach den Vorgaben aus Deutschland, Europa und USA richten. Und da gibt es Bleifrei-Vorgaben für Computerkomponenten, ich erinnere mich noch gut an die Produktionsumstellung (sog. ROHAS-Motherboards).

Aber es sind ja nur ein paar Leutchen erfreulicherweise, das lohnt sich eigentlich das Schreiben garnicht...

Und nein, ich kann mich einem Taiwanboykott leider nicht anschließen. Dürfte ich dann noch meine Frau küssen? Das ist hier die Frage.

Hoffentlich will keiner Taiwan boykottieren, weil es ein Billiglohnland sei. Das ist Taiwan nicht mehr, auch wenn man hier weniger verdient sind halt auch die Preise günstiger und die Fabriken sind längst in China. Und was soll die Chinaboykottiererei? Wieviel soll den ein Notebook made in Oggersheim kosten? Das müsste glatt das Sechs- bis Zehnfache vom heutigen Preis kosten. 10.000 Euro für ein durchschnittliches Notebook? Na dann viel Spaß! Na ja, das wäre wie in den frühen 80ern. Da hat ein flotter PC 10.000 Mark oder mehr gekostet und ein schwacher Homecomputer erst 6.000 dann 3.000 Mark etc. Ging auch, grins.