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Mittwoch, November 30, 2011

Im Taiwahn, lasen wie ein Mann

Während ich noch überlege, ob das Blog wegen der Idee meiner Frau, eine philippinische Kindschwester zur Versorgung unseres Sohnes zu beschäftigen, mit einer Textleiste "Neu! Jetzt mit Ausbeutung von Unterprivilegierten!"  zu versehen (ist aber zu lang), ist schon wieder Morgen und ich rase der Firma entgegen, auf dem Civic Boulevard. Meine Frau meckert und meckert, wie spät es schon ist und wie langsam ich fahre, der Regen gibt ihr dabei landestypisch nicht zu denken. Da trete ich aufs Gas, rase auf die linke Spur direkt in der Kurve, obwohl ich weiß, dass da eine Einbiegerschlange hereindrängt (intelligent, die Auffahrt direkt in die Kurve zu legen, gell?), lasse mich halb auf den Mittelstreifen drängen von einem sich Vorfahrt genehmigenden PKW, drängle wieder zurück, ihm scharf vor den Bug. Dann rase ich noch ein bisschen im Slalom als Spurspringer herum, schneide nach taiwanischer Art den Autos so knapp vor den Kühler, dass sie in Deutschland die Polizei rufen würden (die Fahrer, nicht die Autos automatisch)... und...

 Civic-Blvd., Taipei 101 am Wegesrand, ich fahre mal wieder viel zu langsam nach Taiwanlogik, sonst müsste ich ja irgendwem auf der Stoßstange sitzen.

... da strahlt meine Frau endlich und lacht. "Jetzt fährst Du endlich wie ein richtiger Mann", sagt sie. Ja, wie einer mit blauen Strandlatschen an den Füßen, Betelnuspriem im Mund und der keine Familie hat....

Im Taiwahn ist alles anders, hier kurz vor den Klippen am östlichen Tellerrand der Weltscheibe gelten die Gesetze der Logik nicht so, wie wir sie im Abendland kennen.

Oh jeh, hoffentlich denkt sie nicht, ich fahre nachher auch wieder so nach Hause...

Over and out,
Captain Teiwahn

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