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Freitag, Dezember 17, 2010

Deutsches Brot, weich und süß, für Xiao Ding Dang

Nicht alles heimatliche in der Fremde ist für Fremde auch genießbar...

In Hsinchu habe ich jetzt öfter mal zu tun, kann man übrigens auch mit Z irgendwo in der Mitte schreiben den Ortsnamen, wenn man lustig ist. Immer wieder komme ich da an einer deutschen (oder österreichisch? Oder tiroler?) Bäckerei vorbei.


Der deutsche Text an der Tür "Natürlich Gesund Ausgewählte Zutaten" klang irgendwie fast richtig Deutsch und der Anblick von frischen Brotlaiben im Inneren ließ mich im brotlosen Taiwan an das Paradies denken. Danke Herrgot, dass Du eine Bäckerei auf meinen Weg gepflastert hast, gepriesen sei Dein Name, Dein Wille geschehe etc etc. Eine christliche Kirche, nicht so ein Heiden-Drachentempel mit Holz- und Plastikgötzen (tolerante Woche heute, grins), lag ja gleich gegenüber (LINK). Auch noch ein Starbucks, aber die frequentiere ich wegen der horrenden Preise eigentlich nie. 250 NT für einen Kaffee? Idiotisch. Und widerlich süß auch noch. Kirschkaffee hatte ich mal, weil ihn mir jemand auf den Platz gestellt hatte.

OK, wo waren wir? Ach ja, die Bäckerei. Innen also alles voller Brotlaibe. Aber da schwante mir schon nichts gutes. Überall sah ich Nüsse und rotes und lilanes und grünes in den Broten, das sah schon sehr nach taiwanifiziertem Rezept aus.


"Mr. Mark" nennt sich die Bäckerei und gibt vor einen "Langnasen"-Chef zu haben, um einen der hier gängigen Ausdrücke für unsereinen zu benutzen (Adoah oder wie auch immer). Das Brot sah nicht schlecht aus, eigentlich Schwarzbrot, nur der Blitz hat es aufgehellt...

 
Aber es war WEICH und SÜSS, da nutzt auch die längste Nase auf dem Firmenlogo nichts. Weich und süß wie es die Taiwanesen mögen, damit sie bloß nicht kauen müssen. Meine Theorie, dass ihre Gesichtszüge, auch bei den Männern, hier so niedlich, glatt und weich sind, weil sie nie kauen müssen, hatte ich schon mal zum besten gegeben, oder? Gut. Also "Mr. Mark" sollte sich in "Mistel Malk" umbenennen. Und ein Schild anbringen: Nur für Einheimische. Mache jetzt immer ein beleidigtes Gesicht, wenn ich da vorbei gehe. Ähnlich wie Mistel Malk auf dem Foto ;-)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lu Er Fu sagt:
Le petit pain...oder wie das heisst , hat doch auch gutes Brot. Sogar ein bisschen harte Kruste.
Es scheint als ob das Walnussbrot sehr beiebt ist. Meine Madam isst das auch sehr gerne. Für mich ist das eigentlich Kuchen. Das violette und grüne Zeug habe ich noch nie probiert. Aber in einem hast Du recht. Alles ist weichgekocht und kleingeschnitten damit man sich beim Kauen nicht anstrengt. Ich denke das ist einer der Gründe weshalb mein Junior so schlechte Zähne hat. Es fehlt einfach das harte um a.) die Kaumuskeln zu stärken, und b.) die Zähne zu kräftigen. Einen Apfel isst er nur geschält und kleingeschnitten. Vom Abbeissen würden auch die Zähne gereinigt. (Ist meine Theorie)

Patrick_Secret hat gesagt…

hehe und auch reingefallen ;-)
Mr Marc ist eine Kette angeblich solld er große Boss in Deutschland eine Bäckerlehre gemacht haben.
Die Nussschnecken sind nicht schlecht der Rest ist ziemlich Taiwan angepasst. Malzbier aus Dänemark gibts auch .. wers. braucht...

Eric hat gesagt…

Hi Ludigel - ich schlage vor Du schickst mir ein paar Mini-Rock bewährte, sexy Taiwahhhnesinnen und ich schicke Dir im Gegenzug eine Ladung leckeres Brot, aus Kambodscha!
Der Vorteil von gutem Brot - es zickt nicht herum...aber eine sexy gestylte Lady, könnte bei mir momentan auch mal kurzfristig rumzicken.
Tropische Gruesse
Eric

"Ludigel" hat gesagt…

Patrick: Interessante Info über die Kette. Er macht es natürlich richtig und passt sein Produkt an die Zielgruppe der kauunlustigen Einheimischen an, die alles süß und niedlich haben wollen. Lu Er Fu: Meine Theorie ist auch, dass da die weichen Gesichtszüge der Männer herkommen, die Taiwanesen die im Ausland aufgewachsen sind, sehen viel markanter aus. Wir hatten hier einen in Lateinamerika aufgewachsenen Taiwanesen, saß vor mir und war faul wie die lateinamerikanische Sünde, aber von Mädels umschwärmt. Furchtbar dass mit anzusehen, wenn die prallen Jeanshosen vor meiner Cubicalscheibe herumwackelten. Sogar Küchlein hat die eine dem faulen Sack immer auf den Schreibtisch gestellt. Und ich saß da bis 23 Uhr, um seine Fehler wieder auszubügeln, während er gechattet hat.

Wo waren wir? Ah, ja, apropos süß und niedlich, wie ich die für ERIC ins Paket kriegen soll, weiß ich noch nicht......