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Dienstag, Oktober 30, 2007

hitting my wife (and little nephew)

Damned, they little Taiwanese boy had got me hard. Punched me in the face several times and knocked me off my feet. But then I brought him down with a series of real hard punches in the face. STOP! I am talking WII, the play console by Nintendo. You swing one or two controllers (when boxing one is for the left hand and one for the right hand) to simulate your hand movement. Best gaming results can be achieved when standing. So the good thing is, instead of sitting at the computer desk when playing and gaining weight and getting an arched back, this game really helps you to exercise. My nephew and I ended up jumping up and down and we were really getting sweaty (yuck) and all worked-out as in a real sport exercise.
Then my wife took over and she was really beating the crap out of me. Gosh. Though she didn't understand she is not supposed to really hit ME, but rather the computer-generated little man on the screen representing me (the screen is divided to show my and her perspective in the boxing arena).

I am looking forward to playing again this weekend. My little nephew has developed a new leaning-left and leaning-right technique, my wife told me. Guess I am in for a double-beating this weekend.

Donnerstag, Oktober 25, 2007

I offended the Borg

German below, Deutsch unten!

ENGLISH:
Someone on the expat forum forumosa.com once said them Taiwanese are like the Borg. When one is moody all are moody.

Well..... Today I had enough of being .... befriended... by the kitchen guy at the cheap 25 NTD booth in my company. His way of befriending me is to talk to me loudly in Chinese, which I do not understand for the most part, and then look around for appraisal by other people in the queue. He always gets it, people grin at me, laugh at me. Not with me, but about me. Today he said he would want to help me speak Chinese confidently. With a grin on his face and this "I am the big dude, you are the funny foreigner for my amusement" body language and attitude. Like a German redneck would tell a guy from Africa who can't speak his language: "today I help you to speak proper German".

I hate it. He does that every single time I want the cheap lunch. I go to the expensive booth most of the time...

Today I had enough. I gave him my GERMAN stare, straight in the eye, unfriendly as we folks are and asked him "IS ANYTHING FUNNY?" He looked down and said "No", being red-faced.

Maybe I was over-reacting, at least he didn't touch me today. I hate that and it makes me spill my noodles on the floor.

THEN I went to 7-11, bought the usual over-priced-low-quality US big brand candy you can only buy there and .... the gal pointed to the cash register display which said 721 NTD. For a few candy bars!!!

I refused to pay and she corrected it to 221 NTD. No cheap cash today, xiaojie.

So.... there's the proof. I made one local lose his face and 2 minutes later another one wants to cheat about the money. They are after me.
Oh god..... what is that. The cleaning ladies and the kitchen people gathered at one place, and ..... they have forks and brooms...

[OK reading this I guess I am in the middle of a had-enough-of-Taiwan breakdown again]

See here: it's not only me!


In Taiwan you get stared at...

GERMAN:

Taiwan ist vielleicht eines der freundlichsten Reiseländer der Welt. Man wird von den Einheimischen nicht selten wie ein Weltwunder zelebriert, lässt Menschen in ihrem Tun innehalten und einen anstarren. Manchmal folgt eine angeregte Diskussion in Chinesisch (unter den Starrern, man kann selbst mit Chinesisch da nicht dran teilnehmen - sagen chinesisch sprechende Ausländer) , in der Regel mit "mit dem Finger zeigen" untermalt und Wiederholungen des Wortes "waiguoren" oder "laowai". Beides steht für Ausländer, das Letztere ist eine freundliche Spottform (es sei denn ein "ssssssss" für "verdammter" ist vorangestellt).
Oft wird man ange-hallo-t "hello hello hello" und eine ganze Familie winkt grinsend herüber. "Kannst du meinen Kindern Englisch beibringen?", wird man auf der Straße oft gefragt und hört, wenn man durch andere Taiwanesen etwas bekannt wurde mit jemanden, Ratschläge wie "du solltest abnehmen, du bist so furchtbar fett" (kriegt jeder Ausländer zu hören, der nicht gertenschlank ist) oder man kriegt Fragen wie "Trinkst du ständig CocaCola" und "warum esst ihr den ganzen Tag Hamburger" zu hören. Weil..... alle Weißen sind Amerikaner. "Meiguoren", "Amerikaner" hört man hinter sich fast so oft wie Laowei und Waiguoren.

Was den Kurzbesucher fasziniert und die Überzeugung weckt, hier superfreundlich aufgenommen zu werden, kann als Langzeitausländer nerven. Man entdeckt in fast jedem "Anhimmeln" auch Spott. Die Taiwanesen haben eine reine Ein-Weig-Kommunikation mit dem Ausländer (auch wenn man wirklich mit ihnen redet), sie reden meist gleich nur ÜBER den Ausländer untereinander, auch wenn er direkt daneben steht, gehen aber auch in der Diskussion nie auf das ein, was man sagt. Sprachbarriere spielt hier sicher eine Rolle.
Die Form des Spotts, den lustigen Ausländer so furchtbar dick und überhaupt drollig mit seiner langen Nase zu finden, dann wieder aber auch schön "wie Tom Cruise" und angeblichen "strahlend blauen Augen" (habe ich garnicht), dient auch oft dazu, sich selbst als normal und eben aus einer alten Kultur, die das Nonplusultra ist, selbst zu bestätigen.

aufdringliche Einheimische, wie kriege ich jetzt die Hände vom Gesicht...
(OK... die Hände gehören meiner Flau)


Der Ausländer sieht komisch aus und isst komische Sachen und man findet schnell einen Grund ihm zu erzählen, dass die chinesische Kultur 5000 Jahre alt wäre (yeah, friggin 50 times the same 100 years) etc.

Auch wenn der Spott noch so nett gemeint ist, er nervt einfach, wenn man ihn 365 Tage im Jahr erlebt. Oder wenn einem Männer hier ständig sagen, man sehe gut aus, brrrr.

Seit Monaten himmelt mich jemand vom Küchenpersonal an, ein 50jähriger Mann. Mir ist das unangenehm, auch wenn es völlig asexuell gemeint ist (ist es in 99% der Fälle). Ich stehe an seinem Stand und löffele mir das Gemüse auf den Reis und er zeigt mit dem Finger auf mich, lacht, sagt irgendetwas in Chinesisch und alle anderen (20 Taiwanesen) kichern und lachen. Meine Frau übersetzt dann hinter er. Er sagt Sachen wie "Dem blinge ich noch mal Chinesisch bei, dann kann el sich eine Fleundin zum Tee einladen". Nett, supernett gemeint, aber ungemein nervend. Es ist die Art von freundlichem Spott, die den Sprecher selbst erhöhen soll auf Kosten des Spottobjekts. Ich ertrage es seit Monaten, denke mir, "soll sich der arme Kerl von mir aus sein Ego stärken, er hat ja sonst nur seinen Freßstand" aber, nach Monaten, konnte ich nicht mehr. Denn zum Schluß hat er mich auch noch angegrabbelt, während ich mir Nudeln aufhäufe (platsch). Da habe ich ihm meinen "Taiwanesen-Abschrecken-Todes-FolterAndrohen-3.Weltkriegs - Böseblick" gegeben (ich nenne das "my German stare") und er hat nur kläglich gepiepst und mit in Ruhe gelassen.
Weib war böse, dass ich den netten Taiwanesen, der doch nur mein Fleundchen sein will, so böse behandle und ich streite mich seit dem mit meinem Weib übel die Sache.

Seufz.

Gottseidank hat die (externe Gastronomie-)Firma ihn erstmal ausgetauscht. Doch das Grauen kehr bestimmt zulück.

Oh Taiwan, du kannst nerven wie ein chronischer Furunkel.

Ludigel
(im Taiwankoller)

P.S.: das mich eine seiner 50jährigen Kolleginnen anhimmelt, ist natürlich OK. Die gibt mir immer extra Nudeln.

Dienstag, Oktober 23, 2007

Mr. Lee seeks a girlfriend

German below, Deutsch unten !!

ENGLISH:

This has been sent by my company's photo club. The young gentleman in the pic would be searching for a girlfriend for a long time, without success. Even this nice pic in a contact forum could not get him the attention he needs. Well, one poster finally suggested "look in the mirror". What may seem as a nasty reply, bears its truth in this case (see on the left)...




The photo club is not what it used to be, though. I much preferred the old days, when they were sending out pics like these...


Click to enlarge and click on the photographer's pic site HERE (it's a colleague).

The little arrows on the site will maneuver you around...


GERMAN, Deutsch:

Der junge Mann im obigen Bilde sucht eine Freundin, ein leichtsinniges Unterfangen, mögen Sie jetzt anmerken, wenn Sie meine Postings zu den resoluten taiwanesischen Damen verfolgt haben. Aber nun, die Hormone rufen und so stellte der Herr im Bilde sein Portrait vor heimischer Einbauschrankwohnküche mit Kochnische (in Taiwan ist es nun mal eng, wo 23 Millionen Menschen auf einer Insel von der Größe des Parkplatzes der Ponderosa leben) ins Internet. Immer noch fand sich keine Angebete.
Ein Kommentar in seinem Kontaktbörsenposting gab schließlich einen Tipp: "schau mal in den Spiegel". Was erst wie reine Häme scheinen mag, hat einen tieferen Sinn, wenn man den Blick zur Linken wendet.

So hat der Fotoclub meiner Firma die Geschichte herumgeschickt. Ich finde aber, der Club ist ein bisschen auf den Hund (chin: gou) gekommen, denn flühel haben sie Bilder wie das zweite herumgeschickt, von der Fotoseite eines Kollegen (siehe Link oben unter dem Bild).

Seufz... das waren noch Zeiten...

Anklicken müsste die Bilder vergrößern, jedenfalls bei Vollmond und Firefox an ungeraden Tagen.

LINK zur Fotoseite (die Pfeile lassen navigieren)

Montag, Oktober 22, 2007

Schwiegervaters Fledderrung Teil 3


English:
part 3 of the series about my father in law's Taiwan funeral. Unfortunately this post is only in German. Please refer to other posts to have English.

German:

Schwiegervaters Himmelfahrt 3
Es wird Zeit, den letzten Schritt zu tun...


Teil 2 (LINK)
Teil 1 (LINK)


Zwischendurch hatten wir jetzt einen kleinen Altar aufgebaut, prächtig mit Opfergaben geschmückt, nämlich ein totes Huhn in nackert toter Form, die toten Augen ungläubig in den Raum starrend (die garkochen ein ganzes Huhn inklusiver optischer Sensoren, aber wenigstens ohne Federfell), diversem Obst und einkonservter Getränke.
alle Fotos: Ludigel

Indische Götter, nur echt mit Punkt
Den Altar schmückten drei große Götterbilder, dicke Männer und Frauen mit riesigen Ohrläppchen und langen Nasen. Von heller Haut, aber unverkennbar den indischen Kastenpunkt mitten auf der Stirn. Ich erwähnte an dieser Stelle meiner Frau gegenüber, dass ihre chinesischen Götter ja ursprünglich aus Indien kämen, der Punkt sei Beweis, aber das hat mir natürlich eine Standpauke eingetragen von wegen 5000 Jahre plus Kultur und Indien, was wissen die denn schon. Ja, es ist halt a Kreuz mit diesen Copyrightfragen. Im Ernst kann man ergoogeln, dass mehrere der 500 chinesischen Götter auf indische Gottheiten zurückgehen.

Gut, orange Priester und Damen in schwarzen Trauergewändern schlagen stundenlang einen Holzgong und lesen im rythmischen Singsang aus Trauerbüchern vor und ich füge, wie andere Verwandte auch, an passender Stelle (aua! Tritt mich nicht immer, ich weiß jetzt kommt mein Einsatz) meinen Namen ein. Nebst Adresse.

Zu Ende gehuldigt und am nächsten Tag finden wir uns in einer großen Halle wieder, wo Schwiegerpapa einen riesigen Blumenaltar hat, eine große Pflanzenwand, und sein Portrait gnädig auf die versammelte Trauergemeinde, nur seine Familie, herunterlächelt. Mein Weibe ermahnt mich noch, unterwegs keine Bilder von fremden Toten anzusehen, da uns diese Seelen sonst folgen würden.


Nun war aber in Halle 12 so ein fesches Frauenzimmer, gerade mal 30, vielleicht hatte sie ja einen Autounfall oder gnädigen Föhntod in der Wanne, da denke ich mir, so ein fescher Geist zu nächtlicher Stunde ist manchmal garnicht so schlimm... Aber gut, zurück zu Schwiegervater.

Himmlische Reigen
Irgendjemand redet und redet und nach endloser Zeit führt uns ein Tempelpriester zurück zu den drei indischen Götterbildern, jetzt auch in der großen Halle. Er hat einen grünen Zweig in der Hand und a la Party-Polonaise (schreibt man die so?) rast die ganze Familie quer durch die Halle, dem zweigwinkenden orangen Priester hinterher. Hat irgendjemand in letzter Zeit diesen Komiker mit dem Gummiadler gesehen, der im deutschen Fernsehen immer seine Polonaise aufgeführt hat? Das Ding hat verdächtig dem Opfertier geähnelt.

Wie dem auch sei, der Priester schickt uns in wilden Kurven durch die Halle und jetzt fällt mir auf, dass er dabei einen Teekessel schwenkt.

Schwiegervater geheilt !Jetzt geht es in rauschender Fahrt raus aus der Halle auf den Vorplatz und mir ist schon ganz schwindelig und .... PENG. Laut scheppernd fällt dem Priester der Teekessel aus der Hand und er zerschlägt in tausend Scherben springend auf dem Pflaster. Ich will ihn gerade anbrüllen, von wegen du pietätloser Depp, da erklärt mir meine Frau:

Schwiegervater ist jetzt geheilt.

Aber, sage ich, Schwiegerpapa ist doch immernoch mausetot, kein noch so winziges Zucken umspielt seinen fahlen Mund. Ich sehe ihn da ja liegen, gleich neben dem nichtindischen Altar, mit oranger Hakenkreuzdecke.
"Jaaaa", sagt sie gedehnt, mit dem selben Gesichtsausdruck, den ein Versicherungsvertreter hat, der dir erklärt, wieso eine 1.5%ige Rendite bei der Lebensversicherung viel besser ist als die lappigen 5% beim Wertpapier auf der Bank; "jaaaaa schon", freilich, aber ...
"Er ist ja an einer Krankheit gestorben. Und von der ist er jetzt geheilt." Tot aber gesund, das muss den Buddhisten erstmal einer nachmachen.

Teer und Federn... tauchen nicht in dieser Angelegenheit auf, aber kurz zog mir so durch den Kopf, dass wohl manch ein buddhistischer Prediger im wilden Westen mit dieser Quaksalberei ein unrühmliches Ende gefunden haben muss.

Gut, nun zum Abschluss. Nächster und übernächster Tag, er ist ja gut gekühlt wieder im Kühlfach, eine kleinere Halle, ein kleinerer Blumenaltar. Ein Opfertisch mit kleinem Papierhaus und Papierauto und Papierstereoanlage etc. für das Leben im Jenseits. Papier-PDA und Papierhandy gibt es auch, aber so neumodisch war Schwiegerpapa nicht. Beet und beet und letztlich die Abschlussveranstaltung mit dem mittleren Altar und vielen vielen Freunden und bekannten und Familie, die alle den Waiguorenausländer bestaunen, Papa wird noch einmal herumgeführt, wir alle auf Knien und heulen. Geld in den Sarg gesteckt, ich werfe es natürlich vor Hast auf den Boden. Sarg zum Krämatorium getragen und ....

Weiter geht es mit dem Reigen, so eine Taiwanbestattung nimmt nie ein Ende, aber lassen wir es für heute mal gut sein.......


LETZTER TEIL

Donnerstag, Oktober 18, 2007

Der gefledderte Schwiegervater 2

Der gefledderte Schwiegervater Teil 2
Weiter geht der Bestattungsreigen

Erster Teil HIER.

Schwiegervater lag also in seiner Schublade im Leichenschauhaus, doch es ist noch lang nicht vorbei. Meine Frau hat ihn jetzt regelmäßig besucht. Anfangs war ich dabei, wir ziehen die Schubade auf und da liegt er darinnen, jetzt schon etwas ... farblich verändert. Aber nicht wie im Horrorfilm fahl oder blau, sondern rötlich ins Lila abgleitend. Und er liegt anders da! Seine Decke ist verrutscht. Für einen Moment gruselt es mich, war er wirklich tot? Doch das war er sicher, die entspannte Muskulatur hat ihm nach Jahren des Liegens mit angezogenen Beinen endlich erlaubt, die Beine auszustrecken. Wir richten seine Hakenkreuzdecke (nicht aufregen, lieber Leser, sondern den ersten Teil recherchieren) und meine Frau redet mit ihm. Sie will ihn etwas bequemer hinlegen, doch das geht nicht mehr. Denn Vater ist jetzt.... ich habe es auch gefühlt .... starr wie das buchstäbliche Waschbrett.
Ich gebe zu ich habe diesen direkten Kontakt mit dem Leichnam als unnötig und unangenehm empfunden, aber im Buddhismus ist der Tod nicht so tabuisiert wie bei uns. Wieder die Verabschiedung, auch ich sage kurz Bye Bye zu Schwiegerpapa und dann ermahnt mich meine Frau wieder, mich nicht umzusehen. Denn Papa hat jetzt die schwierige Phase seines ... Lebens ... erreicht, wo er von den Lieben Abschied nehmen muss. Und daher muss er zur Umgewöhnung erstmal etwas Zeit auf dem .... Bahnhof für die Verschiedenen verbringen. Denn bald geht er ein in die Geisterwelt, übrigens eine altchinesische Gesellschaft mit einer legendären Kaiserfigur an der Spitze nebst Heerscharen und einer riesigen Bevölkerung aus von ihren Ahnen gutversorgten satten Geistern und solchen, die hungrig und böse sind, weil sie keine Ahnen haben, die sie versorgen. . Was mich zu der Frage führt, ob denn dann nicht alle Geister irgendwann böse werden, mangels Opfergaben, aber lassen wir das hier.


Longshan Tempel Taipei, ohne direkten Bezug

Geister mögen keine Erdbeerkekse
Vater bekam seinen eigenen winzigen Opferaltar, weil eine billige Bestattungsstätte nur ein kleiner Stellplatz inmitten unzähliger anderer, in einer Art Halle, mit merkwürdiger Papierstatuette in der Mitte, einem plärrenden schwarzen Trauerradio mit Mönchsgejammer und unzähligen Opfergaben, darunter Getränke und Kekse, Obst und Garspeisen.
Getränke wurden geöffnet, sonst trinkt es sich auch als Ätherischer etwas schlecht. Opfergaben in China kann man eigentlich wieder mitnehmen und selbst essen, weil die Geister oder Götter ja nur den Geist der Speisen essen, nicht den Körper. Zu meinem Leidwesen sind diese Verstorbenengaben aber eine Ausnahme, sie bleiben im Krematorium. Noch nie habe ich so viele leckere Kekse und Äpfel und Softdrinks auf einem Haufen gesehen, na ja abgesehen vom Supermarkt um die Ecke. Aber nur die Priester dürfen die Sachen .... wegwerfen oder anderweitig verbringen .
Ich sollte die Lieblingskekse meines Schwiegervaters kaufen, damit er bekommt, was er am liebsten mag, aber ich habe schmählich versagt und Erdbeer-Schokokekse mitgebracht. Die mag er aber nicht, wirft meine Frau sofort ein. "Dann kann er ja vielleicht mit seinem Nachbarn tauschen", kam mir sofort in den Sinn, aber ich habe den Satz gerade noch verschlucken können.


alle Fotos: Ludigel

Keine Zeit für Trauer, Kofferpacken für den Toten
In dieser Zeit fiel mir auf, dass meine Frau plötzlich keine Zeit mehr für Trauer hatte, im Gegenteil, sie wirkte ähnlich geschäftig, als wenn sie für uns eine Reise vorbereitet. Und richtig, seine sämtlichen Sachen wurden gepackt, alle Oberhemden und Hosen und Anzüge, ein paar Socken und Unterwäsche, Reiseproviant besorgt, nicht der mit Erdbeeren, und Geistergeld und Geisterschiffchen mussten besorgt werden.


Geistergeld, in jedem Supermarkt
Das im Totenreich Chinas bzw. Taiwans eine andere Währung herscht, das wussten Sie doch, oder? Im Tempel oder Geschäft kauft man das vergilbt wirkende Papier mit blattgoldenen Auflagen, sogenanntes Geistergeld. Man verbrennt es im Tempelofen oder eben auch im Opferofen auf diesem Totenairport (Krematorium) und durch seine Entstofflichung gelangt das Geld dann in die Hände des Verstorbenen. "Wozu braucht er soviel Zaster?" fragte ich da mein Weib. Und siehe da, im Jenseits herrscht himmelschreiende Korruption. Ältere Geister, insbesondere die fustrierten unversorgten, schieben sich vor die Neuankömmlinge und wollen ihnen den Durchgang durch die himmlischen Pforten versperren. Diese führen dann wohl zu einer Art höherem Jenseits, aber als junger Geist kommt der alte Mensch eben ersteinmal in dieses Fegefeuer. Und er braucht kleine Papierschiffchen, die man auch für teures Geld im Tempfel bekommt. Wozu? Na Mensch, für die Flüsse, denn das Geisterland hat als Kopie des richtigen Landes Flüsse und wie jeder Chinese weiß, kann ein Geist kein fließendes Wasser überqueren. Jedenfalls nicht ohne Schiff. Naja, ohne Schiff tue ich mich da ja auch meists schwer, da will ich mal nicht so hochnäsig sein.
Die Geister haben ihm übrigens ständig Geld und Essen abgenommen und ihn lange nicht an die Pforten gelassen, das hat er meiner Frau im Zwiegespräch vor dem Opferaltar gesagt. Da konnte er je nach Münzwurf mit Ja und Nein antworten.
Verzweifelt hat ihm meine Frau schließlich echte 4000 Taiwandollar (durch 40 teilen für Euro) verbrannt, weil die in der Geisterwelt viel viel mehr Wert sind. Da kamen auch mir die Tränen...

Später mehr, wenn nicht schon alle schnarchen...


Dritter Teil HIER (Link)

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Tod in Taiwan (eine Fledderbeerdigung)

ENGLISH: this is a re-post of a description of a Taiwan funeral. No photos, because it was my father-in-law. It's long and in German. But worth reading it if you are into a real colourful messy funeral... Other articles are in English as well! GERMAN, DEUTSCH: Eingestellt am April 25, 2006 03:39, aktualisiert am: April 25, 2006 03:46 Der gefledderte Schwiegervater Mein bizarrstes Erlebnis in Taiwan. Eine Fledderbeerdigung. Leider diesmal völlig ohne Fotos, weil ich schlecht knipsen konnte, während sich die vier Töchter darin überbieten, wer am lautesten Heulen konnte. Entschuldigung, wenn das pietätlos klingt, aber die ganze Veranstaltung war .... nicht wie eine Beerdigung bei uns. Da wurde gezerrt, gezogen und getragen, geheult (soweit normal), geflucht und gebacken, gesprungen und geschmettert; eine herrlich irrsinnige Veranstaltung in einer bizarren Fabrikumgebung. Das Rollkommando Der Vater meiner Frau war mit etwas über 60 zu Tode gestürzt. Auf ebener Fläche. Taiwanesen fliesen sehr gern und tragen sehr gerne Badelatschen, zu allen Tageszeiten und auch bei Kälte. Bürgersteige werden hier oft mit Mamor getäfelt und verwandeln sich bei Regen in spiegelglatte Todesfallen. Um auch den letzten Fussgänger zu kriegen, stellt man noch ein paar metallene Fussangeln auf, schwarz auf schwarz. Schwiegervater jedenfalls war mitsamt seiner Badelatschen auf den Fliesen ausgerutscht und hatte eine schwere Kopfverletzung davongetragen. Mitten im Eingangsbereich des Seniorenheims, wo er ehrenamtlich als Helfer tätig war. Frei nach Konfuzius ("kümmere dich ausschließlich um Familie und Freunde) haben ihn alle Leute den gesamten langen Tag lang ignoriert und sind über den Schwerverletzten hinweggestiegen. Schließlich begann ein langsamer Todekampf, sieben Jahre lang lag er zuhause im Bett in siechte vor sich in, bis hin zum "Gemüse", wie meine Frau sagte. Einmal verstorben lag er also im Krankenhausbett und auch ich, der Waiguoren kam dazu. Jetzt erwartet man, diskret herausgeführt zu werden, damit das Personal seine Arbeit verrichten kann und glaubt, den Toten alsbald nur noch mal im Sarge zu sehen. Doch weit gefehlt, plötzlich sind zwei schwarzgekleidete Herren da, alle fassen mit an und man bettet orangefarbene Laken mit Hakenkreuzen und altertümlichen Schriftzeichen (nicht die neuen) auf ihn. Noch ist er warm und transportabel, also geht es alsbald im Krankenwagen zum benachbarten Bestattungsunternehmen. Schachern ums Jenseits Man trägt ihn wieder raus aus dem Wagen, die ganze Familie fässt wieder mit an, und er liegt in einer Art Aufbahrungsgarage mit schauerlicher buddhistischer Trauermusik aus einem kleinen schwarzen Transistorgerät. Alle Heulen und Zähneklappern und er liegt da, tot aber irgendwie sah er jetzt besser aus als vorher im Leben. Seine Gesichtszüge entspannten sich langsam - oder lächelte der Mann, sich freuend endlich wieder Teil des Familientrubels zu sein? Preis zu teuer, ich den Bestattungsunternehmer abgelenkt, während andere den Leichnam unter den Arm klemmen und ihn wieder in einen herbeigerufenen Krankenwagen legen. Fahrer wirft eine Kassette in die Bordstereoanlage und es geht auf den dunklen Highway. Alle sind versammelt, Schwiegerpapa in der Mitte, aber statt Highway Sixty-Six dringt wieder Trauermusik aus dem Radio. Die Todesfabrik Die Fahrt endet auf einem Fabrikhof, überall Silotürme, Fabrikhallen. Merkwürdig. Alle fassen wieder mit an und man verfrachtet den toten Familienvater auf ein fahrbares Stahlbett. In einem Wartesaal sitzen unter sakralen Gemälden mit Mutter Maria und himmlichen Heerscharen unlaublich ungeflegte Gestalten. Betelnusskauende Männer mit viel zu knappen Oberteilen, damit man ihre tätowierten Muskeln besser sieht. Sie kauen Reisgebackenes und sprechen mit vollem Mund, während die Familie zähneklappert. Aus dem Lautsprecher dringt in Überlautstärke .... nein, diesmal der Rosarote Panther. Das schöne swinginge Saxophonstück, so völlig unpassend, dass die Szene wie ein modernes Theaterstück wirkt, wo Wagner in roten Unterhosen und mit Plastikpalmen aufgeführt wird. Wir schieben Väterchen schließlich einen gruselig langen Gang an den kleinen metallenen Leichenschubladen vorbei, wie man sie aus dem Krimi kennt. Ich fasse den armen Mann an, lege ihn in die Schublade und decke ihn zusammen mit meiner Frau mit seinem Hakenkreuztuchlein zu. Nein, er war kein Obersturmführer, sondern Zementvertreter, und das Kreuz ist halt überall ein Sonnensymbol. Wir schieben die Schublade zu, kalt klingt Metall auf Metall und machen uns auf den langen Weg zurück zum Musiksaal, noch immer dröhnt der Rosarote Panther durch den Bau. Ta ta, ta ta, tatatata... ta ta ta taaaaaaaaa aaaaaa aaaa... Wir zwei staksen unnatürlichen Schrittes, ich unwillkürlich im Rythmus der Mancini-Weise und meine Frau sagt: NICHT UMSEHEN! Unter keinen Umständen umsehen. Warum? Nun sonst folgt uns sein Geist zurück, das ist doch klar, erklärt sie mir. Papa muss jetzt tapfer sein und lernen allein zu bleiben, sagt sie mir. Da gruselt es mir, als ich mir vorstelle, so allein in einer Metallschublade verstaut zu werden. Und so gehen wir durch den dunklen Gang, begleitet vom Saxophon und der Jazzkombo und trauen uns nicht zurückzublicken. Ta ta, ta ta, tatatata... ta ta ta taaaaaaaaa aaaaaa aaaa... Das war's? Weit gefehlt. Lesen Sie in der nächsten Folge von "Die Todesfabrik": Der Wunderheiler, Beten bis die Knie wund sind, Riesenstäbchen und Blechtabletts Wie immer in diesem Theater. --------------------------Teil 2----------------------------- Der gefledderte Schwiegervater Teil 2 Weiter geht der Bestattungsreigen Erster Teil HIER. Schwiegervater lag also in seiner Schublade im Leichenschauhaus, doch es ist noch lang nicht vorbei. Meine Frau hat ihn jetzt regelmäßig besucht. Anfangs war ich dabei, wir ziehen die Schubade auf und da liegt er darinnen, jetzt schon etwas ... farblich verändert. Aber nicht wie im Horrorfilm fahl oder blau, sondern rötlich ins Lila abgleitend. Und er liegt anders da! Seine Decke ist verrutscht. Für einen Moment gruselt es mich, war er wirklich tot? Doch das war er sicher, die entspannte Muskulatur hat ihm nach Jahren des Liegens mit angezogenen Beinen endlich erlaubt, die Beine auszustrecken. Wir richten seine Hakenkreuzdecke (nicht aufregen, lieber Leser, sondern den ersten Teil recherchieren) und meine Frau redet mit ihm. Sie will ihn etwas bequemer hinlegen, doch das geht nicht mehr. Denn Vater ist jetzt.... ich habe es auch gefühlt .... starr wie das buchstäbliche Waschbrett. Ich gebe zu ich habe diesen direkten Kontakt mit dem Leichnam als unnötig und unangenehm empfunden, aber im Buddhismus ist der Tod nicht so tabuisiert wie bei uns. Wieder die Verabschiedung, auch ich sage kurz Bye Bye zu Schwiegerpapa und dann ermahnt mich meine Frau wieder, mich nicht umzusehen. Denn Papa hat jetzt die schwierige Phase seines ... Lebens ... erreicht, wo er von den Lieben Abschied nehmen muss. Und daher muss er zur Umgewöhnung erstmal etwas Zeit auf dem .... Bahnhof für die Verschiedenen verbringen. Denn bald geht er ein in die Geisterwelt, übrigens eine altchinesische Gesellschaft mit einer legendären Kaiserfigur an der Spitze nebst Heerscharen und einer riesigen Bevölkerung aus von ihren Ahnen gutversorgten satten Geistern und solchen, die hungrig und böse sind, weil sie keine Ahnen haben, die sie versorgen. . Was mich zu der Frage führt, ob denn dann nicht alle Geister irgendwann böse werden, mangels Opfergaben, aber lassen wir das hier. Geister mögen keine Erdbeerkekse Vater bekam seinen eigenen winzigen Opferaltar, weil eine billige Bestattungsstätte nur ein kleiner Stellplatz inmitten unzähliger anderer, in einer Art Halle, mit merkwürdiger Papierstatuette in der Mitte, einem plärrenden schwarzen Trauerradio mit Mönchsgejammer und unzähligen Opfergaben, darunter Getränke und Kekse, Obst und Garspeisen. Getränke wurden geöffnet, sonst trinkt es sich auch als Ätherischer etwas schlecht. Opfergaben in China kann man eigentlich wieder mitnehmen und selbst essen, weil die Geister oder Götter ja nur den Geist der Speisen essen, nicht den Körper. Zu meinem Leidwesen sind diese Verstorbenengaben aber eine Ausnahme, sie bleiben im Krematorium. Noch nie habe ich so viele leckere Kekse und Äpfel und Softdrinks auf einem Haufen gesehen, na ja abgesehen vom Supermarkt um die Ecke. Aber nur die Priester dürfen die Sachen .... wegwerfen oder anderweitig verbringen . Ich sollte die Lieblingskekse meines Schwiegervaters kaufen, damit er bekommt, was er am liebsten mag, aber ich habe schmählich versagt und Erdbeer-Schokokekse mitgebracht. Die mag er aber nicht, wirft meine Frau sofort ein. "Dann kann er ja vielleicht mit seinem Nachbarn tauschen", kam mir sofort in den Sinn, aber ich habe den Satz gerade noch verschlucken können. Keine Zeit für Trauer, Kofferpacken für den Toten In dieser Zeit fiel mir auf, dass meine Frau plötzlich keine Zeit mehr für Trauer hatte, im Gegenteil, sie wirkte ähnlich geschäftig, als wenn sie für uns eine Reise vorbereitet. Und richtig, seine sämtlichen Sachen wurden gepackt, alle Oberhemden und Hosen und Anzüge, ein paar Socken und Unterwäsche, Reiseproviant besorgt, nicht der mit Erdbeeren, und Geistergeld und Geisterschiffchen mussten besorgt werden. Geistergeld, in jedem Supermarkt Das im Totenreich Chinas bzw. Taiwans eine andere Währung herscht, das wussten Sie doch, oder? Im Tempel oder Geschäft kauft man das vergilbt wirkende Papier mit blattgoldenen Auflagen, sogenanntes Geistergeld. Man verbrennt es im Tempelofen oder eben auch im Opferofen auf diesem Totenairport (Krematorium) und durch seine Entstofflichung gelangt das Geld dann in die Hände des Verstorbenen. "Wozu braucht er soviel Zaster?" fragte ich da mein Weib. Und siehe da, im Jenseits herrscht himmelschreiende Korruption. Ältere Geister, insbesondere die fustrierten unversorgten, schieben sich vor die Neuankömmlinge und wollen ihnen den Durchgang durch die himmlischen Pforten versperren. Diese führen dann wohl zu einer Art höherem Jenseits, aber als junger Geist kommt der alte Mensch eben ersteinmal in dieses Fegefeuer. Und er braucht kleine Papierschiffchen, die man auch für teures Geld im Tempfel bekommt. Wozu? Na Mensch, für die Flüsse, denn das Geisterland hat als Kopie des richtigen Landes Flüsse und wie jeder Chinese weiß, kann ein Geist kein fließendes Wasser überqueren. Jedenfalls nicht ohne Schiff. Naja, ohne Schiff tue ich mich da ja auch meists schwer, da will ich mal nicht so hochnäsig sein. Die Geister haben ihm übrigens ständig Geld und Essen abgenommen und ihn lange nicht an die Pforten gelassen, das hat er meiner Frau im Zwiegespräch vor dem Opferaltar gesagt. Da konnte er je nach Münzwurf mit Ja und Nein antworten. Verzweifelt hat ihm meine Frau schließlich echte 4000 Taiwandollar (durch 40 teilen für Euro) verbrannt, weil die in der Geisterwelt viel viel mehr Wert sind. Da kamen auch mir die Tränen... Später mehr, wenn nicht schon alle schnarchen... ------------------------Teil 3---------------------------------- Schwiegervaters Himmelfahrt 3 Es wird Zeit, den letzten Schritt zu tun Wer den Anfang von Schwiegervaters taiwanesischer Bestattung nicht kennt, kann Teil2 und Teil1 rücklesen. Zwischendurch hatten wir jetzt einen kleinen Altar aufgebaut, prächtig mit Opfergaben geschmückt, nämlich ein totes Huhn in nackert toter Form, die toten Augen ungläubig in den Raum starrend (die garkochen ein ganzes Huhn inklusiver optischer Sensoren, aber wenigstens ohne Federfell), diversem Obst und einkonservter Getränke. Indische Götter, nur echt mit Punkt Den Altar schmückten drei große Götterbilder, dicke Männer und Frauen mit riesigen Ohrläppchen und langen Nasen. Von heller Haut, aber unverkennbar den indischen Kastenpunkt mitten auf der Stirn. Ich erwähnte an dieser Stelle meiner Frau gegenüber, dass ihre chinesischen Götter ja ursprünglich aus Indien kämen, der Punkt sei Beweis, aber das hat mir natürlich eine Standpauke eingetragen von wegen 5000 Jahre plus Kultur und Indien, was wissen die denn schon. Ja, es ist halt a Kreuz mit diesen Copyrightfragen. Im Ernst kann man ergoogeln, dass mehrere der 500 chinesischen Götter auf indische Gottheiten zurückgehen. Gut, orange Priester und Damen in schwarzen Trauergewändern schlagen stundenlang einen Holzgong und lesen im rythmischen Singsang aus Trauerbüchern vor und ich füge, wie andere Verwandte auch, an passender Stelle (aua! Tritt mich nicht immer, ich weiß jetzt kommt mein Einsatz) meinen Namen ein. Nebst Adresse. Zu Ende gehuldigt und am nächsten Tag finden wir uns in einer großen Halle wieder, wo Schwiegerpapa einen riesigen Blumenaltar hat, eine große Pflanzenwand, und sein Portrait gnädig auf die versammelte Trauergemeinde, nur seine Familie, herunterlächelt. Mein Weibe ermahnt mich noch, unterwegs keine Bilder von fremden Toten anzusehen, da uns diese Seelen sonst folgen würden. Nun war aber in Halle 12 so ein fesches Frauenzimmer, gerade mal 30, vielleicht hatte sie ja einen Autounfall oder gnädigen Föhntod in der Wanne, da denke ich mir, so ein fescher Geist zu nächtlicher Stunde ist manchmal garnicht so schlimm... Aber gut, zurück zu Schwiegervater. Himmlische Reigen Irgendjemand redet und redet und nach endloser Zeit führt uns ein Tempelpriester zurück zu den drei indischen Götterbildern, jetzt auch in der großen Halle. Er hat einen grünen Zweig in der Hand und a la Party-Polonaise (schreibt man die so?) rast die ganze Familie quer durch die Halle, dem zweigwinkenden orangen Priester hinterher. Hat irgendjemand in letzter Zeit diesen Komiker mit dem Gummiadler gesehen, der im deutschen Fernsehen immer seine Polonaise aufgeführt hat? Das Ding hat verdächtig dem Opfertier geähnelt. Wie dem auch sei, der Priester schickt uns in wilden Kurven durch die Halle und jetzt fällt mir auf, dass er dabei einen Teekessel schwenkt. Schwiegervater geheilt ! Jetzt geht es in rauschender Fahrt raus aus der Halle auf den Vorplatz und mir ist schon ganz schwindelig und .... PENG. Laut scheppernd fällt dem Priester der Teekessel aus der Hand und er zerschlägt in tausend Scherben springend auf dem Pflaster. Ich will ihn gerade anbrüllen, von wegen du pietätloser Depp, da erklärt mir meine Frau: Schwiegervater ist jetzt geheilt. Aber, sage ich, Schwiegerpapa ist doch immernoch mausetot, kein noch so winziges Zucken umspielt seinen fahlen Mund. Ich sehe ihn da ja liegen, gleich neben dem nichtindischen Altar, mit oranger Hakenkreuzdecke. "Jaaaa", sagt sie gedehnt, mit dem selben Gesichtsausdruck, den ein Versicherungsvertreter hat, der dir erklärt, wieso eine 1.5%ige Rendite bei der Lebensversicherung viel besser ist als die lappigen 5% beim Wertpapier auf der Bank; "jaaaaa schon", freilich, aber ... "Er ist ja an einer Krankheit gestorben. Und von der ist er jetzt geheilt." Tot aber gesund, das muss den Buddhisten erstmal einer nachmachen. Teer und Federn ... tauchen nicht in dieser Angelegenheit auf, aber kurz zog mir so durch den Kopf, dass wohl manch ein buddhistischer Prediger im wilden Westen mit dieser Quaksalberei ein unrühmliches Ende gefunden haben muss. Gut, nun zum Abschluss. Nächster und übernächster Tag, er ist ja gut gekühlt wieder im Kühlfach, eine kleinere Halle, ein kleinerer Blumenaltar. Ein Opfertisch mit kleinem Papierhaus und Papierauto und Papierstereoanlage etc. für das Leben im Jenseits. Papier-PDA und Papierhandy gibt es auch, aber so neumodisch war Schwiegerpapa nicht. Beet und beet und letztlich die Abschlussveranstaltung mit dem mittleren Altar und vielen vielen Freunden und bekannten und Familie, die alle den Waiguorenausländer bestaunen, Papa wird noch einmal herumgeführt, wir alle auf Knien und heulen. Geld in den Sarg gesteckt, ich werfe es natürlich vor Hast auf den Boden. Sarg zum Krämatorium getragen und .... Weiter geht es mit dem Reigen, so eine Taiwanbestattung nimmt nie ein Ende, aber lassen wir es für heute mal gut sein....... ---------------------------Teil 4-----------------------------------------------------

Dienstag, Oktober 09, 2007

The "Freedom Fries Award" of Ludigel's Formosablog

The FREEDOM FRIES AWARD of Ludigel's Formosa Blog, issued the first time right NOW, goes to.......

tata....

DAVENHILL of the METAFILTER community !!!!!!!!!!


For the above post in a discussion about THE GREATEST AMERICANS OF ALL TIMES

http://www.metafilter.com/42517/Greatest-Americans%20-


Daven, you are one of them. Right between Barbara Bush and Richard Nixon :-)

Oh my god, the American Empire will fall.

Mentally ill people?


(German below)


ENGLISH:

There is a thread in the Taiwan expat forum Forumosa.com which discusses, if there are many mentally ill people in Taiwan: Link

Well, THIS was my answer (the word "nutter" was used by the original poster, so I used this expression in my reply, even if it is not suitable for the subject):

Don't talk about nutters.
How can I recognize them anyway?
Staring at me with open mouth muttering incomprehensible words?
Spitting red slime?
Driving like a drug-addicted suicidal maniac?
Getting hysterical and crying "ghosts! ghosts!" when the lights go out?
Believing there's a ghost in the broken TV?
Thinking the small nephew has a bad spirit in him when he has these face ticks (being nervous from watching marathon TV and marathon-playing computer games)

My wife letting some old hag put a pan on my head and let her touch me with a small axe to chase the ghosts away when I had an allergy?

How could I, being four years on this island now, have possibly even the slightest chance to identify a person with a mental problem?

He? How ?????

Note: the "red slime" is betelnut juice being spit out by the chewer...


out in the country in Taiwan (Jhongli close to Taoyuan): ghosts included

DEUTSCH:

Im Taiwan-Expatforum Forumosa.com beschwerte sich jemand, in Taiwan würden so viele "Verrückte" auf den Straßen herumlaufen. Meine Antwort ist scherzhaft formuliert, aber durchaus ernst zu nehmen. Wie soll ich, nachdem ich im vierten Jahr auf Taiwan lebe, noch in der Lage sein, einen Verrückten zu identifizieren? Wie erkenne ich denn einen "Verrückten" überhaupt? Vielleicht daran:

Er starrt mich an und gibt unverständliche Worte von sich.
Er spuckt roten Schleim.
Er fährt wie ein drogensüchtiger selbstmörderischer Verrückter
Hysterisch "Geister! Geister!" rufen, wenn das Licht ausgeht.
Zu glauben, im kaputten Fernseher stecke ein Geist.
Zu glauben, in unserem kleinen Neffen stecke ein böser Geist, weil er vom Marathon-TV und Computerspiel nervöse Gesichtszuckungen hat.

Das meine Frau mich bei einer Allergie zum Tempel bringt, wo eine alte Dame mit eine Wokpfanne verkehrt herum auf den Kopf setzt und mich mit einem Fleischerbeil (das sie verkehrtherum hält) abklopft?

Sind das die Kriterien für Verrücktheit?
Wie also soll ich nach fast vier Jahren Taiwan auch nur die geringsten Chancen haben, eine "verrückte" Person identifizieren zu können?

-- und jetzt der ernsthafte Teil: Taiwan und Deutschland haben völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, was "normales" Verhalten ist oder was "verrückt" ist. Daher kommt vielleicht der Eindruck, Taiwan sei voller "Verrückter". Wer sich vor Geistern bei Stromausfall fürchtet, bekommt halt im Westen schnell einen Psychotherapeuten empfohlen. In Taiwan hingegen glaubt man wie selbstverständlich an allgegenwärtige Geister und an Magie im Allgemeinen...


Montag, Oktober 08, 2007

Friske Fiske (fresh fish)

(German below, Deutsch unten!)

ENGLISH:

Coming to Denmark, I always enjoyed the fish fillet with a lot of Fench Fries (for US-Americans: Freedom Fries, I salute the Land of the Free - LoF [sound of Prussian heals clicking together]), but coming to Taiwan, the fish even got fresher. That's why I borrowed the Danish title (and I am Made in Denmark as well).


The photos in this blog had been taken by me in 2004, in the little park right-hand-side of the National Museum in Taipei, Taiwan, which hosts the treasures of the Chinese Emperors, by the way. No, these treasures are not (anymore) in Peking, they are in Taipei as of 1949.
The fishes in the photos are Japanese, I have been told, people call them "Kö-Karpfen" in German, at least that's what it sounds like. So they are carps. Which is why the first reaction of my mother in law on visiting the park was to lick her lips and bubble out recipes how to cook them.
You can hand-feed them. But don't fall into the water; the killer-carps of Taipei would surely dismember you!


Unstoppable if you show some bread crumbs to them. Almost as bad the beach merchants on Cuba... Well, the latter were not going after bread crumbs however...

I wonder, is there anything like FishPhobia ???


Click to enlarge and save as DESKTOP BACKGROUND IMAGE.

I call this picture the "Bundesfish", as he has the federal colours black, red and gold of Germany. Should replace our eagle in my point of view and would give a nice Jesus-like ring to it...
The pic has been altered though. I find the unaltered original even more pleasing and use it as a desktop picture...

Click to enlarge and save as DESKTOP BACKGROUND IMAGE.

If you are interested, you can consider to download this image as a desktop background, I uploaded it quite large.


Fish fish fish

Surprisingly they don't swallow the swan...

Frigate CNS Swan and submarines....


DEUTSCH (German):
Obige Bilder zeigen einen Park gleich rechter Hand neben dem Nationalen Palastmuseum in Taipei. In diesem Museum ist der Schatz der chinesischen Kaiser aus Peking zu sehen. Weil die Festlandchinesen im Kriegsfall wohl kaum ihren eigenen Kaiserschatz wegsprengen würden, gilt die direkt gegenüber liegende teure Wohnanlage auch als beste Wohnadresse Taipeis, wenn man es bezahlen kann.

Die Fische, Kökarpfen (wie immer man das schreibt) und aus Japan stammend, haben jedenfalls meiner Schwiegermutter das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Gierige Biester. Die Fische, nicht die Schwiegermutter.

Die beiden mit CLICK TO ENLARGE versehenen Bilder vom Silberfisch sind recht groß auf dem Server in meinem Orginalblog (www.globalforeigner.com und auf Blog klicken), so dass sie sich auch als Desktopbild eignen. Für Angler oder so :-) Ob das bei der Passadoreproduktion des Blogs auch klappt weiß ich nicht, Klick aufs Bild vergrößert jedenfalls.